Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, Note: 1,0, Universität Leipzig (Herder-Institut), Veranstaltung: Seminar - Entwicklungstendenzen der deutschen Sprache, Sprache: Deutsch, Abstract: Im alltäglichen Umgang mit Sprache finden sich immer wieder kreative Verwendungsweisen und Kombinationen von Wörtern, die ich persönlich für kritisch oder fragwürdig halte. Durch Konventionalisierung, Übergeneralisierung oder massiven Gebrauch "neuer" Kombinationen jedoch entwickeln sich die Sprache und der Sprachgebrauch weiter und ermöglichen einen Einblick in die nicht steuerbare Entwicklung dieser. In dieser empirischen Arbeit soll es spezifisch um die Kombinationsmöglichkeiten von bewertungspositiven Intensivierern mit bewertungsnegativen Adjektiven gehen, welche im Folgenden noch genauer erläutert werden. Dabei beziehe ich mich maßgeblich auf die Ausführungen der Dissertation von Kirschbaum aus dem Jahr 2002, bei deren Lesen meine eigene Sprachintuition stutzig gemacht wurde, nachdem ich durch Introspektion selbstständig mit meinem Sprachgebrauch verglichen hatte. Introspektion bezeichnet das persönliche Überprüfen des eigenen Kopfes in Hinblick auf Intuition und Verwendung von Verhalten und Sprache. Diese Prüfform bietet zwar keinen wissenschaftlichen Hintergrund zur repräsentativen Forschung, ist meines Erachtens nach aber ein hilfreiches Werkzeug, persönlichen Zweifeln auf den Grund zu gehen und dementsprechend bestimmte Gebiete in der Sprachforschung auf Gültigkeit oder Entwicklung hin zu untersuchen und zu überprüfen. Hierbei kann deutlich werden, ob sich der Zweifel als eine Neuheit in der Sprache, eine Tendenz der Entwicklung oder um bloße, persönliche Unkenntnis über eine Struktur herausstellt. Deswegen habe ich mich mittels Introspektion auf fünf Intensivierer beschränkt, nämlich auf märchenhaft, wunderbar, sagenhaft, fabelhaft und fantastisch, die Kirschbaum einer seiner Kategorien zuordnet. Dessen Einteilungen, Zuordnungen und Begründungen zu den ausgewählten fünf Fallbeispielen möchte ich auf ihre Gültigkeit und mögliche Entwicklung zum heutigen Sprachgebrauch hin überprüfen. Hierfür habe ich mit Hilfe des "Zeit&Zeit online"-Korpus auf der Online-Seite des DWDS auf empirischer Grundlage Beispiele gesucht, die gegen seine Thesen sprechen, und anschließend versucht zu klären, warum diese Widersprüche zustande gekommen sind.
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