Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Verkehrswissenschaft, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: Betriebswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftsinformatik und Informationswirtschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Durch die Deregulierung der Luftfahrt sollte Freiheit in der Luftfahrtindustrie geschaffen werden. Neben der Veränderung und vor allem der Verbesserung der Struktur der Luftfahrtindustrie sollte zudem der Wettbewerb angeregt und die daraus resultierenden positiven Effekte erreicht werden.
Als Folge der Deregulierung waren besonders die Bildungen bzw. die Weiterentwicklungen so genannter Hub-and-Spoke-Netzwerken von Fluggesellschaften zu beobachten, die diesen die Erzielung unverkennbarer Vorteile ermöglichten. Ebenfalls wurde insgesamt ein Anstieg an Verkehrsteilnehmern wahrgenommen.
Trotz aller Bestrebungen konnten jedoch die Ziele der Deregulierung nur unzureichend in der Praxis verwirklicht werden. Das Hauptproblem bildet dabei das zurzeit angewandte Verfahren zur Allokation von Start- und Landerechten (engl. Slots) an den Flughäfen, welches sich, besonders in Zeiten von Infrastrukturengpässen im Luftverkehr, durch eine Reihe an Ineffizienzen auszeichnet.
Als größtes Problem des Allokationsverfahren wird dabei das Prinzip der Großvaterrechte gesehen, anhand dessen den etablierten Fluggesellschaften bevorzugt das Recht gegeben wird Start- und Landerechte zu erwerben, sowie auch die schon in den Vorperioden gehaltenen Slots zu halten. Neuen Wettbewerbern (sog. Newcomern) wird damit der Markteintritt erschwert, da diese kaum Zugang zu zeitlich günstig gelegenen Start- und Landeslots erhalten. Diese sind jedoch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor im Luftverkehr. Das bisherige Verfahren ist daher tendenziell als kontraproduktiv für das Ziel der Liberalisierung des Luftverkehrs einzustufen.
Das Problem wird zusätzlich dadurch verstärkt, dassSlots kostenfrei gehalten werden können. Etablierte Airlines horten aus diesem Grund oftmals Lande- und Abflugslots auch ohne einen signifikanten Bedarf, um sich auf diese Weise vor Konkurrenz zu schützen ( Babysitting ). Zudem gibt es eine Reihe weiterer Probleme, die mit dem Verfahren in Verbindung gebracht werden können, auf die im Verlauf der Arbeit näher eingegangen wird.
Daher wird in zunehmendem Maße die Notwendigkeit gesehen, einen neuen und insbesondere zweckmäßigeren Allokationsmechanismus zu finden. Dieser sollte, neben einer Erhöhung des Wettbewerbs zwischen den Airlines, vor allem eine effiziente Nutzung von Start- und Landeslots gewährleisten. Um eine effiziente Nutzung der knappen Ressourcen Start- und Landeslot zu erreichen, sollte die Nutzung nur demjenigen gestattet werden, der die höchstbewertete Verwendung der Mittel aufweisen kann.
Die bewertungsabhängige Verwendung kann durch die Einführung von marktbasierten Allokationsverfahren erreicht werden, indem die Nutzer der Slots ihre Zahlungsbereitschaften hierfür preisgeben. Eine Möglichkeit für den Einsatz eines Marktmechanismus stellen Auktionen dar, die sich vor allem zur Allokation von Gütern und Dienstleistungen eignen, deren genauer Wert nicht bekannt ist. Um mit einem solchen Mechanismus die Slotzuweisung zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu lösen, muss ein geeignetes Auktionsdesign festgelegt werden.
Ein wichtiges Merkmal von Slots ist die zeitliche und örtliche Interdependenz zwischen einzelnen Slots. Die isolierte Ersteigerung eines Slots am Abflugshafen ist im Grunde genommen wertlos, wenn nicht ein dazu zeitlich passender Slot am Zielflughafen ersteigert wird. Dieser Aspekt gewinnt bei Hub-and-Spoke-Netzwerken noch mehr an Bedeutung, da hier die Slots eines ganzen Streckennetzes aufeinander abgestimmt sein müssen.
In Kombinatorischen Auktionen können solche Interdependenzen bei der Allokation be...
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Durch die Deregulierung der Luftfahrt sollte Freiheit in der Luftfahrtindustrie geschaffen werden. Neben der Veränderung und vor allem der Verbesserung der Struktur der Luftfahrtindustrie sollte zudem der Wettbewerb angeregt und die daraus resultierenden positiven Effekte erreicht werden.
Als Folge der Deregulierung waren besonders die Bildungen bzw. die Weiterentwicklungen so genannter Hub-and-Spoke-Netzwerken von Fluggesellschaften zu beobachten, die diesen die Erzielung unverkennbarer Vorteile ermöglichten. Ebenfalls wurde insgesamt ein Anstieg an Verkehrsteilnehmern wahrgenommen.
Trotz aller Bestrebungen konnten jedoch die Ziele der Deregulierung nur unzureichend in der Praxis verwirklicht werden. Das Hauptproblem bildet dabei das zurzeit angewandte Verfahren zur Allokation von Start- und Landerechten (engl. Slots) an den Flughäfen, welches sich, besonders in Zeiten von Infrastrukturengpässen im Luftverkehr, durch eine Reihe an Ineffizienzen auszeichnet.
Als größtes Problem des Allokationsverfahren wird dabei das Prinzip der Großvaterrechte gesehen, anhand dessen den etablierten Fluggesellschaften bevorzugt das Recht gegeben wird Start- und Landerechte zu erwerben, sowie auch die schon in den Vorperioden gehaltenen Slots zu halten. Neuen Wettbewerbern (sog. Newcomern) wird damit der Markteintritt erschwert, da diese kaum Zugang zu zeitlich günstig gelegenen Start- und Landeslots erhalten. Diese sind jedoch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor im Luftverkehr. Das bisherige Verfahren ist daher tendenziell als kontraproduktiv für das Ziel der Liberalisierung des Luftverkehrs einzustufen.
Das Problem wird zusätzlich dadurch verstärkt, dassSlots kostenfrei gehalten werden können. Etablierte Airlines horten aus diesem Grund oftmals Lande- und Abflugslots auch ohne einen signifikanten Bedarf, um sich auf diese Weise vor Konkurrenz zu schützen ( Babysitting ). Zudem gibt es eine Reihe weiterer Probleme, die mit dem Verfahren in Verbindung gebracht werden können, auf die im Verlauf der Arbeit näher eingegangen wird.
Daher wird in zunehmendem Maße die Notwendigkeit gesehen, einen neuen und insbesondere zweckmäßigeren Allokationsmechanismus zu finden. Dieser sollte, neben einer Erhöhung des Wettbewerbs zwischen den Airlines, vor allem eine effiziente Nutzung von Start- und Landeslots gewährleisten. Um eine effiziente Nutzung der knappen Ressourcen Start- und Landeslot zu erreichen, sollte die Nutzung nur demjenigen gestattet werden, der die höchstbewertete Verwendung der Mittel aufweisen kann.
Die bewertungsabhängige Verwendung kann durch die Einführung von marktbasierten Allokationsverfahren erreicht werden, indem die Nutzer der Slots ihre Zahlungsbereitschaften hierfür preisgeben. Eine Möglichkeit für den Einsatz eines Marktmechanismus stellen Auktionen dar, die sich vor allem zur Allokation von Gütern und Dienstleistungen eignen, deren genauer Wert nicht bekannt ist. Um mit einem solchen Mechanismus die Slotzuweisung zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu lösen, muss ein geeignetes Auktionsdesign festgelegt werden.
Ein wichtiges Merkmal von Slots ist die zeitliche und örtliche Interdependenz zwischen einzelnen Slots. Die isolierte Ersteigerung eines Slots am Abflugshafen ist im Grunde genommen wertlos, wenn nicht ein dazu zeitlich passender Slot am Zielflughafen ersteigert wird. Dieser Aspekt gewinnt bei Hub-and-Spoke-Netzwerken noch mehr an Bedeutung, da hier die Slots eines ganzen Streckennetzes aufeinander abgestimmt sein müssen.
In Kombinatorischen Auktionen können solche Interdependenzen bei der Allokation be...
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