James Macphersons Ossian zählt im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert zu den wichtigsten Werken der Weltliteratur. Dabei stilisiert man den keltischen Barden zum "Homer des Nordens" (Madame de Staël) und seine Poesie zur "Mutter der Romantik" (Uhland, Jean Paul). Indem Ossian mit 'süßer Wehmut' auf die Vergangenheit zurückblickt und die Distanz zum Ideal ästhetisch kompensiert, stellt er zugleich das'Urbild' des sentimentalischen Dichters dar. Die vorliegende Arbeit unternimmt erstmals eine Gesamtdarstellung der deutschen "Ossianomanie" und macht wichtiges Textmaterial zugänglich. Grundlage hierfür bietet eine poststrukturalistische Vermittlung wirkungsästhetischer und diskursanalytischer Modelle.
Band 1 behandelt die Poems of Ossian, die zeitgenössischen Diskurse sowie die Frühphase der Rezeption; Band 2 befasst sich mit der Haupt- und der Spätphase der Rezeption. Die Bände 3 und 4 präsentieren die rezeptionssteuernden deutschen Übersetzungen sowie die wichtigsten Rezeptionszeugen.
Band 1 behandelt die Poems of Ossian, die zeitgenössischen Diskurse sowie die Frühphase der Rezeption; Band 2 befasst sich mit der Haupt- und der Spätphase der Rezeption. Die Bände 3 und 4 präsentieren die rezeptionssteuernden deutschen Übersetzungen sowie die wichtigsten Rezeptionszeugen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ein wenig erschöpft und nicht ganz ohne Zweifel blickt Rezensent Alexander Kosenina auf die über neunhundert Seiten dieser verdienstvollen, monumentalen und materialreichen Studie über die Rezeption von James Macphersons "Ossian"-Dichtung in der deutschen Literatur zurück. Der systematische Teil eins dieser respekteinflößenden Dissertation behandelt Kosenia zufolge Quellen und Themenkomplexe der Dichtung. Dann folgten drei historische Rezeptionsphasen - von den Anfängen der Aufklärung bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein. Diesen gewaltigen monografischen Teil sieht der Rezensent zwar auf einem breiten bibliografischen Fundament ruhen. Trotzdem grenzt die darin beschriebene "Ossianomanie" in der deutschen Literatur für den Rezensenten gelegentlich an Obsession und er verdächtigt Wolf Gerhard Schmidt, die deutsche Literaturgeschichte zu Gunsten Ossians umschreiben. Dabei ist es für den Rezensenten gar nicht ausgemacht, dass hinter jeder Nebelleiche, hinter jeder Mondnacht in der deutschen Literatur tatsächlich der "greise blinde Barde" Ossian steht, und er fragt sich , ob so manche Parallele bei Schmidt nicht doch erzwungen ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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