Iqbal wird - 4-jährig - in Pakistan als Schuldknecht an eine Teppichmanufaktur verkauft; mit ingefähr 10 Jahren ist er frei und kämpft als Menschenrechtsaktivist gegen Kindersklaverei. Dafür bekommt er in den USA 1994 einen Menschenrechtspreis - doch kurz darauf wird er in seiner Heimat erschossen. Die genauen Umstände sind bis heute nicht zweifelsfrei gerklärt.
Die Autorin: "Ich wünschte mir von ganzem Herzen, dass es nicht notwendig wäre, ein solches Buch zu schreiben. Ich wünschte, Iqbal könnte hier an meiner Seite sein und mir sämtliche Einzelheiten seines schließlich glücklichen Lebens beschreiben. Und ich wünschte mir noch viel mehr, dass dieses entsetzliche Elend der Kindersklaverei endlich der Vergangenheit angehörte und dieses Buch als ein historischer Bericht und nicht als eine Beschreibung heutiger Zustände gelesen werden könnte."
Mit vier Jahren wurde Iqbal von seiner Familie als Schuldknecht an eine pakistanische Teppichmanufaktur verkauft. Das war 1986. Er war eines von Millionen Kindern, die auch heute noch als billige Sklavenarbeiter die Arbeit von Erwachsenen tun: als Teppichknüpfer, als Ziegeleiarbeiter, als Beedidreher, als Silberschmiede, in Baumwollspinnereien, in Bergwerken und vielen anderen Industrien. Sie arbeiten bis zum Umfallen, zwölf, vierzehn Stunden am Tag, um die "Schulden" ihrer Eltern abzuzahlen oder schlicht, weil auch ihre Eltern Sklaven sind. Sie gehen nicht zur Schule, werden medizinisch kaum versorgt, leiden an Asthma und Hautkrankheiten, werden geschlagen und gefoltert, wenn sie ihr Soll nicht erfüllen.
Sechs Jahre arbeitete Iqbal als Teppichknüpfer. Er büchste häufig aus, wurde aber immer wieder eingefangen – irgendwann war sein Schuldenberg so hoch angewachsen, dass sein ganzes Leben nicht ausgereicht hätte, ihn abzuzahlen. Auf einem seiner unerlaubten Ausflüge lernte er Eshan Ullah Khan kennen, einen Aktivisten der pakistanischen Bonded Labor Liberation Front (BLLF), die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, versklavte Kinder zu befreien. Von da an arbeitete er mit der BLLF zusammen und befreite Hunderte von Kindersklaven von ihren Herren. Dafür bekam er 1994 in den USA einen Menschenrechtspreis. Auch in den USA und in Europa überzeugte Iqbal viele Schüler und Schülerinnen, aber auch Erwachsene, sich seinem Kampf anzuschließen. Schon bald gab es ein Siegel für Teppiche, das deren Herstellung ohne Kinderarbeit garantierte. Die Teppichindustrie in Südasien bekam das zu spüren.
Iqbal war noch nicht lange wieder zurück in Pakistan, als er auf offenem Feld erschossen wurde. Bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, ob er ein zufälliges Opfer eines Drogenabhängigen war oder ob die Teppichindustrie hinter dem Mord steckt. Aber der Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit geht auf der ganzen Welt weiter. So haben Schüler einer amerikanischen Mittelschule, die Iqbal in Boston besucht hat, in Pakistan eine "Schule für Iqbal" gegründet, in der heute Kindersklaven unterrichtet werden. Sie arbeiten ein paar Stunden weniger und gehen dafür zum Unterricht. Und 1998 nahmen rund 1400 Organisationen aus 100 Ländern rund um den Globus am Internationalen Marsch gegen ausbeuterische Kinderarbeit teil – eine der erfolgreichsten entwicklungspolitischen Initiativen überhaupt.
Die Autorin: "Ich wünschte mir von ganzem Herzen, dass es nicht notwendig wäre, ein solches Buch zu schreiben. Ich wünschte, Iqbal könnte hier an meiner Seite sein und mir sämtliche Einzelheiten seines schließlich glücklichen Lebens beschreiben. Und ich wünschte mir noch viel mehr, dass dieses entsetzliche Elend der Kindersklaverei endlich der Vergangenheit angehörte und dieses Buch als ein historischer Bericht und nicht als eine Beschreibung heutiger Zustände gelesen werden könnte."
Mit vier Jahren wurde Iqbal von seiner Familie als Schuldknecht an eine pakistanische Teppichmanufaktur verkauft. Das war 1986. Er war eines von Millionen Kindern, die auch heute noch als billige Sklavenarbeiter die Arbeit von Erwachsenen tun: als Teppichknüpfer, als Ziegeleiarbeiter, als Beedidreher, als Silberschmiede, in Baumwollspinnereien, in Bergwerken und vielen anderen Industrien. Sie arbeiten bis zum Umfallen, zwölf, vierzehn Stunden am Tag, um die "Schulden" ihrer Eltern abzuzahlen oder schlicht, weil auch ihre Eltern Sklaven sind. Sie gehen nicht zur Schule, werden medizinisch kaum versorgt, leiden an Asthma und Hautkrankheiten, werden geschlagen und gefoltert, wenn sie ihr Soll nicht erfüllen.
Sechs Jahre arbeitete Iqbal als Teppichknüpfer. Er büchste häufig aus, wurde aber immer wieder eingefangen – irgendwann war sein Schuldenberg so hoch angewachsen, dass sein ganzes Leben nicht ausgereicht hätte, ihn abzuzahlen. Auf einem seiner unerlaubten Ausflüge lernte er Eshan Ullah Khan kennen, einen Aktivisten der pakistanischen Bonded Labor Liberation Front (BLLF), die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, versklavte Kinder zu befreien. Von da an arbeitete er mit der BLLF zusammen und befreite Hunderte von Kindersklaven von ihren Herren. Dafür bekam er 1994 in den USA einen Menschenrechtspreis. Auch in den USA und in Europa überzeugte Iqbal viele Schüler und Schülerinnen, aber auch Erwachsene, sich seinem Kampf anzuschließen. Schon bald gab es ein Siegel für Teppiche, das deren Herstellung ohne Kinderarbeit garantierte. Die Teppichindustrie in Südasien bekam das zu spüren.
Iqbal war noch nicht lange wieder zurück in Pakistan, als er auf offenem Feld erschossen wurde. Bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, ob er ein zufälliges Opfer eines Drogenabhängigen war oder ob die Teppichindustrie hinter dem Mord steckt. Aber der Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit geht auf der ganzen Welt weiter. So haben Schüler einer amerikanischen Mittelschule, die Iqbal in Boston besucht hat, in Pakistan eine "Schule für Iqbal" gegründet, in der heute Kindersklaven unterrichtet werden. Sie arbeiten ein paar Stunden weniger und gehen dafür zum Unterricht. Und 1998 nahmen rund 1400 Organisationen aus 100 Ländern rund um den Globus am Internationalen Marsch gegen ausbeuterische Kinderarbeit teil – eine der erfolgreichsten entwicklungspolitischen Initiativen überhaupt.
Die Geschichte des ehemaligen pakistanischen Kindersklaven Iqbal Masih.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Im zarten Alter von vier Jahren wird Iqbal Masih von seinen Eltern an einen Teppichhändler verdingt, mit zehn nimmt er den Kampf gegen diese moderne Form der Sklaverei auf, mit dreizehn wird er unter nie geklärten Umständen erschossen. Susan Kuklins für Kinder ab zwölf Jahren geeignetes Buch "Kommt mit und seid frei!", das Rezensentin Catherine Just in aller Kürze vorstellt, beschäftigt sich in Form einer "nüchternen Reportage" mit dem Thema Kindersklaverei. Die Autorin hat ihre Geschichte durch Quellen gut belegt und mit einem nützlichen Informationsteil versehen, lobt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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