Finanzknappheit und Arbeitslosigkeit gehören zu den schwerwiegendsten Problemen deutscher Kommunen. Ihre Antwort darauf ist der Versuch, die wirtschaftlichen Standortbedingungen zu verbessern, die Wirtschaftsstruktur in Richtung High-Tech zu modifizieren und Existenzgründer zu ermutigen. Da aber nahezu alle Kommunen diesen Weg der kommunalen Wirtschaftsförderung einschlagen, treten sie zueinander in teilweise erbitterte Konkurrenz um die Ansiedlung und Bestandserhaltung von Unternehmen. Gleichzeitig sind die Kommunen in der Wirtschaftsförderung mit Problemen konfrontiert, die sie alleine nicht oder nicht in geeigneter Weise bewältigen können. Ein möglicher Ausweg wäre die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen. Diese erweist sich jedoch als schwierig, da starkes Konkurrenzdenken häufig das Verhältnis zwischen den Kommunen prägt. Dennoch kam es in den vergangenen Jahren zu zahlreichen freiwilligen Kooperationen. Der Autor greift diesen scheinbaren Widerspruch auf, erörtert das Spannungsverhältnis zwischen Wettbewerb und Kooperation und analysiert systematisch die Möglichkeiten, Vorteile und Hindernisse der interkommunalen Zusammenarbeit in der Wirtschaftsförderung. Falls es gelingt, die Hindernisse zu überwinden, kann die Kooperation für die beteiligten Kommunen ein wirksames Instrument der Wirtschaftsförderung sein, um die eigene Position im Standortwettbewerb zu stärken, Arbeitslosigkeit und Finanzknappheit zu verringern und den Wohlstand der Bürger zu erhöhen.