Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie kann man von dem einfachen Satz: "Mir ist kalt." zu der Aufforderung gelangen, das Fenster zuzumachen? Wenn ein Sprecher das Gesagte ausdrückt, bedeutet es noch nicht, dass die wörtliche Bedeutung gemeint ist. So wird dem Empfänger eine durch den Sprachgebrauch pragmatisch bedingte Folgerung, die man als Konversationsimplikatur bezeichnet, nahegelegt. Aus jenem Grund wird das Gemeinte oft so ausgesprochen, dass der Adressat die Bedeutung selbst erschließen und interpretieren muss. Dabei kann es dazu führen, dass bestimmte Gesprächsregeln verletzt werden. Wie kann sich der Sprecher aber sicher sein, dass der Hörer das Gesagte so interpretiert, wie er es gemeint hat?Der Philosoph Paul Grice hat sich intensiv mit der Spaltung zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten beschäftigt. Er wies nach, dass die Verletzung der Konversationsmaximen ausschlaggebend für die Entstehung der Implikaturen ist. Allerdings ist dies nicht die einzige Bedingung dafür. Die Implikaturen können auch durch die Befolgung der Maximen entstehen. Bezogen auf Kommunikationsmedien kann die sprachliche Interaktion, aufgrund der Störungen auf den Linien, anderem Hintergrundwissen des Empfängers oder durch nicht wahrhafte Übermittlung der Mitteilung, misslingen. Somit stellt sich die Frage, wie eine erfolgreiche Kommunikation auf Implikatur bezogen funktioniert und welche Rolle dabei die Kommunikationsmedien spielen.In Hinblick darauf wird im Folgenden das Thema Implikaturen, sowie ihre Arten und Eigenschaften in Bezug auf das Kommunikationssystem näher erläutert. Das Ziel dieser Hausarbeit ist, die Typen der Implikaturen darzustellen, diese anhand von Beispielen zu analysieren und kritisch zu reflektieren. Die Untersuchung erfolgt mittels des Kommunikationsmodells von Shannon und Weaver. Des Weiteren werden die Theorien von Paul Grice herangezogen. Diese differenzieren den Zweck und die Funktionen einer erfolgreichen Kommunikation. Außerdem definieren sie Konversationsmaximen, Kooperationsprinzip und Implikatur, mit deren Hilfe die Kommunikationsmedien, darunter Bücher, Filme, Radio und Zeitungen, analysiert werden können.
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