Die Studie zeichnet die Ideengeschichte der französischen Sciences de l'information et de la communication (SIC) seit ihrer Institutionalisierung im Jahr 1975 nach. Dabei werden Ideen- und Sozialgestalt dieser Wissenschaft eng aufeinander bezogen. Angewandt wird ein wissenschaftssoziologisches und -historisches Instrumentarium, das die Identität und die fachlichen Diskurse von Wissenschaftlergenerationen in den Mittelpunkt stellt. Der zentrale ideengeschichtliche Strang verläuft von den semiotisch-linguistischen Ursprüngen der SIC (so der "Gründerväter" Roland Barthes und Robert Escarpit) zu sozial-konstruktivistischen Ansätzen heute (so von Eliséo Véron und Alex Mucchielli). Bindeglied zwischen Semiotik und Sozialkonstruktivismus war die Erweiterung der Semiotik um Pragmatik, die insbesondere transnationalen Einflüssen geschuldet ist, nämlich Adaptionen aus der US-amerikanischen Sozialphilosophie (Mead) sowie interaktionistischen Perspektiven der "Schule" von Palo Alto (Bateson,Birdwhistell, Watzlawick). Daraus ergeben sich entscheidende Unterschiede zu der traditionell am US-amerikanischen "Mass communication research" in der Nachfolge Paul F. Lazarsfelds orientierten deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft.
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