Vorwort Am 16. Januar 1995 starb Werner Kroeber-Riel. Er war ein leidenschaftlicher und ideenrei cher Forscher. Seine Wissenschaftsauffassung ist aus der kritischen Auseinandersetzung mit der Betriebswirtschaftslehre hervorgegangen: - Das Problem stand fiir ihn im Mittelpunkt, nicht die Disziplin. Seine Arbeitsweise war kon sequent interdisziplinär. - Die Theorie hatte einen hohen Stellenwert, aber er verlangte eine empirische Fundierung. - Er war ein scharfsinniger, analytischer Denker, aber die Analyse war für ihn kein Selb- zweck. Er setzte sich fiir pragmatische Lösungen ein. Ausgangspunkt und Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeiten war das Konsumentenver halten. Er untersuchte den realen Konsumenten in seiner ganzen Komplexität unter zahlrei chen Gesichtspunkten: Neben den kognitiven wurden auch die emotionalen Aspekte berück sichtigt, neben den psychischen Determinanten auch die Umwelteinflüsse einbezogen. Dabei erfaßte er nicht nur das unmittelbar Beobachtbare und Erfragbare, sondern auch Bereiche au ßerhalb des Bewußtseins. Hierfiir wurde beispielsweise die Aktivierungsforschung weiterent wickelt und die Archetypenforschung ausgewertet. Die Ergebnisse der Konsumentenforschung bildeten die Basis für seine werbewissenschaftli che Forschung. Hervorzuheben sind vor allem die Arbeiten zur Bildkommunikation und zur Emotionalisierung durch Werbung. Im Verwendungszusarnmenhang verdichtete er empirisch gewonnene Gesetzmäßigkeiten und praktische Erfahrungen zu Sozialtechniken fiir die Wer bung. Sie wurden kontrovers diskutiert, aber letztlich weitgehend von der Werbepraxis über nommen.
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