Kommunismus ist für alle da. Einsteigerinnen und solche, die schon immer an diesem verflixten Fetischkapitel verzweifelt sind. Artisten der Negation, praktische Kritikerinnen und jene, denen das falsche Ganze einfach als zu farblos erscheint. Die kleine Geschichte erweist den Kommunismus gänzlich unzeitgemäß als das wunderlich Einfache + Schöne. Sie folgt einem kommunistischen Begehren: dass endlich alles anders wird. In ihrem Nachwort skizziert die Autorin die historischen und theoretischen Koordinaten der Konstruktion eines kommunistischen Begehrens.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Gottfried Oy staunt. "Dieses schmale Bändchen, das sich quer zu allen gängigen Textformen politischer Bücher stellt, enthält weit mehr Diskussionsstoff über die Zukunft sozialer Utopien als unzählige theoretisch abgesicherte, staubtrockene Publikationen." Die Idee, über den Kommunismus in einer Kindersprache nachzudenken und damit die verhärteten ideologischen Fronten zu überwinden, gefällt dem Rezensenten ob ihrer Einfachheit. Mit dieser Methode sei ein Buch entstanden, das "durch jedes Raster" fällt. Es vermische Literatur, Essay und Kinderbuch und widme sich gleichzeitig der Theorie als auch der Historie des Kommunismus. Dass Adamczak im Epilog noch einmal die Nachteile der in den sechs Szenarien aufgeführten Kritikstrategien gegenüber dem Kapitalismus zusammenfasst, gefällt dem Rezensenten. Nicht so schlimm findet er es auch, dass die Autorin gleich in der Einleitung mit der Verwendung der Krankheitsmetapher "zielsicher in eines der vielen Fettnäpfchen" der Kapitalismuskritik tritt. "Nicht zu verzeihen" sei hingegen, dass die "reaktionären" Formen ebenjener Kritik sowie "sonstige Katastrophen" des Kommunismus nahezu unerwähnt bleiben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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