In der hier dargelegten empirischen Langzeitstudie im Pre-Posttest Design wurde untersucht, welchen Einfluss spielorientierte Bewegungsangebote auf motorische Kompetenzen von Menschen mit einer geistigen Behinderung haben und ob sie geeignet sind, Alltagskompetenzen aufzubauen bzw. zu erhalten, um diesen Menschen ein sinnerfülltes Leben in relativer Selbständigkeit zu ermöglichen. Für die Effizienzprüfung der Studie wurden behinderungsspezifische Methoden ausgewählt und z.T. modifiziert. Die Erfassung motorischer Sachverhalte erfolgte mit Tests. Zur Kompetenzeinschätzung wurde mit Fragebögen gearbeitet. Mit den statistischen Mitteln der Veränderungsmessung wurden hochsignifikante Leistungsverbesserungen im motorischen und alltagsmotorischen Bereich nachgewiesen. Auch im Bereich genereller Kompetenzen wurde eine praktisch bedeutsame Zunahme errechnet, die aber (noch) keine signifikante Ausprägung erreichte. Die Erkenntnisse wurden durch die Kontrollgruppenergebnisse bestätigt. Hier wurde deutlich, dass bei ungenügender motorischer Förderung Bewegungsleistungen regredieren und dass sich diese Tendenz auch in allgemeinen Kompetenzbereichen fortsetzt.