Medieval Arab historiography is essentially a matter of compilation, i.e. collection and redaction of materials already available in earlier works. Using the representative corpus of reports on a slave revolt, Franz examines the continually interpretive process of compilation, asking what was compiled, how this task was pursued, of what the finished work would ultimately consist, and how material was arranged and displayed. He develops comprehensive criteria for the evaluation of chronicles and opens up a new perspective for the literary and historical investigation of the primary sources.
Die arabische Geschichtsschreibung des Mittelalters ist im wesentlichen Kompilation. Anhand eines repräsentativen Korpus der Berichte vom Aufstand der Zang untersucht Kurt Franz das chronikale Kompilationswesen unter seinen drei Aspekten: Kompilieren (als Vorgang der Stoffauswahl, Anordnung und Textgestaltung), Kompilation (das daraus hervorgehende einzelne Schriftwerk) und Kompilationsprozess (als die Aufeinanderfolge mehrerer Stufen der Überlieferung). Er entwickelt umfassende Kriterien zu deren Beurteilung und schafft mit ihnen die Grundlage dafür, dass die Bedeutung von Autorschaft, Textindividualität und Disziplinarität für die lange vernachlässigte kompilatorische Chronistik erst kenntlich wird. Im Spannungsbogen zwischen historischem Ereigniskern und der intertextuellen Neubestimmung des Überliefernswerten erschließt er der literatur- und geschichtswissenschaftlichen Quellenarbeit ein neues Feld.
Die arabische Geschichtsschreibung des Mittelalters ist im wesentlichen Kompilation. Anhand eines repräsentativen Korpus der Berichte vom Aufstand der Zang untersucht Kurt Franz das chronikale Kompilationswesen unter seinen drei Aspekten: Kompilieren (als Vorgang der Stoffauswahl, Anordnung und Textgestaltung), Kompilation (das daraus hervorgehende einzelne Schriftwerk) und Kompilationsprozess (als die Aufeinanderfolge mehrerer Stufen der Überlieferung). Er entwickelt umfassende Kriterien zu deren Beurteilung und schafft mit ihnen die Grundlage dafür, dass die Bedeutung von Autorschaft, Textindividualität und Disziplinarität für die lange vernachlässigte kompilatorische Chronistik erst kenntlich wird. Im Spannungsbogen zwischen historischem Ereigniskern und der intertextuellen Neubestimmung des Überliefernswerten erschließt er der literatur- und geschichtswissenschaftlichen Quellenarbeit ein neues Feld.
"Das Buch stellt unter methodologischen Gesichtspunkten sicher einen Meilenstein in der Auseinandersetzung mit der arabischen Historiographie dar. Es zeichnet sich aber auch dadurch aus, dass die methodischen Überlegungen an einem konkreten Beispiel exemplifiziert werden und damit ein tieferes Verständnis für einen komplexen sozialgeschichtlichen Vorgang in der Zeit der Abbasidenherrschaft ermöglicht wird."
In: Orientalische Literaturzeitung 3/2006
In: Orientalische Literaturzeitung 3/2006