Franz Kafka hat nicht nur Prosa geschrieben, er zeichnete auch leidenschaftlich gern: »Du, ich war einmal ein großer Zeichner«, schrieb er 1913 halb ironisch, halb stolz an seine Dauerverlobte Felice Bauer über seine künstlerischen Ambitionen. Sein Zeichnen hätte ihn einst »mehr befriedigt als irgendetwas«. Was liegt also näher, als ihn zu seinem Jubiläum mit einer Comic-Biografie zu ehren? Und dann auch noch von Nicolas Mahler, der einen ähnlich minimalistischen Zeichenstil pflegt?
Auf unnachahmlich witzig-pointierte Weise setzt Mahler hier Kafkas Leben und Werk in Szene und schreckt dabei auch nicht vor den ganz großen Fragen zurück: Warum scheiterte Kafkas Plan, eine Reihe von Billigreiseführern zu schreiben? Wer verfasste die Fortsetzung eines seiner wichtigsten Werke, »Die Rückverwandlung des Gregor Samsa«? Und was hatte es mit der »weißen Sklavin« auf sich? Die Antworten und noch vieles mehr findet sich in Komplett Kafka.
Auf unnachahmlich witzig-pointierte Weise setzt Mahler hier Kafkas Leben und Werk in Szene und schreckt dabei auch nicht vor den ganz großen Fragen zurück: Warum scheiterte Kafkas Plan, eine Reihe von Billigreiseführern zu schreiben? Wer verfasste die Fortsetzung eines seiner wichtigsten Werke, »Die Rückverwandlung des Gregor Samsa«? Und was hatte es mit der »weißen Sklavin« auf sich? Die Antworten und noch vieles mehr findet sich in Komplett Kafka.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Kafkas Leben und Schaffen zeichnerisch zu fassen, ist eine echte Herausforderung, weiß Rezensent Ralph Trommer. Umso beeindruckter zeigt er sich von Nicolas Mahlers ganz und gar gelungenem "zeichnerisch-essayistischen Versuch über Kafka" - den Band "Komplett Kafka" und die ergänzende, "prägnant" illustrierte Zitatsammlung "Kafka für Boshafte". Vor allem in "Komplett Kafka" macht Mahler es sich nicht leicht! Sein Anspruch, Kafkas Biografie zu erzählen, als auch in seine wichtigsten Werke einzuführen, diese zu kontextualisieren, zu kommentieren und zumindest ansatzweise zu interpretieren, dabei gleichzeitig seinen satirischen Zugang zu wahren, das Dargestellte also immer auch kritisch, analytisch und mit Humor zu betrachten - dieser Anspruch birgt so einige Gefahren: Verflachung, Beliebigkeit, Bloßstellung und Plattwitz - um nur einige zu nennen. Doch Mahler meistert all diese Herausforderungen mit Bravour, lobt der begeisterte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Gewitzt und fast kumpelhaft, bei alledem von großer Kennerschaft getragen.« Marc Reichwein WELT AM SONNTAG 20240318