Die Komplizenschaft zwischen Autor und Protagonist liegt einem Rollenverständnis der Beteiligten zugrunde, einer Täter und Mittäterschaft, die als gemeinsame Tat das Schaffen eines Filmes, das Porträt des Protagonisten, sowie das darin integrierte Selbstporträt des Autors, vollbringen. Aufgrund der Vermutung eines Zusammenhangs zwischen der Qualität eines Porträts und der Qualität des Verhältnisses zwischen porträtierter Person und ihrem Porträtisten, wird die Geschichte des Porträts in Malerei und Fotografie aufgeschlüsselt und unterschiedliche Formen von Verhältnissen anhand ausgewählter Filmbeispiele behandelt. Im Rahmen einer Suche nach der adäquaten dokumentarfilmischen Darstellungsweise eines Menschen, wird die Existenz einer Authentizität im Dokumentarfilm kritisch diskutiert. Das Hinterfragen des grundsätzlichen Vermögens, einen Menschen authentisch dokumentieren zu können, führt zu fundamentalen überlegungen zur Gestaltung von Echtheit und Glaubwürdigkeit im Dokumentarfilm durch Authentizitätsstrategien mithilfe von Technik und Technologie.