Noch heute widerspricht der Neoimpressionismus den gängigen Vorstellungen von Kunst, weshalb er kaum erforscht ist. Seine die Individualität künstlerischen Han-delns negierenden Arbeitsmaximen wurden um 1900 ebenso breit rezipiert wie Picassos und Duchamps Oeuvre nach 1945. Was hat Ernst Ludwig Kirchner und Wassily Kandinsky dazu bewogen, sich den Auge und Hand völlig normierenden Erfahrungen auszu-setzen? Wieso wurde er von der deutschen Kunstgewerbereform-bewegung in das Projekt einer Erziehung der Nation integriert? Und was besagt die Vielfalt seiner Rezeptionsweisen über unsere Vor-stellungen vom künstlerischen Produzieren? Obgleich als Rezep-tionsgeschichte konzipiert, beschreibt dieses Buch das Paradox eines produktionsästhetischen Wandels, der sowohl Expressionismus und Abstraktion als auch die künst-lerische Adaption der Bedingungen maschineller Industriearbeit hervor-gebracht hat.
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