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Die hier vorliegende Arbeit untersucht anhand eines erfahrungsgeschichtlichen Ansatzes sowohl die konfessionellen als auch die sozialgeschichtlichen Folgen des Dreißigjährigen Krieges für das Hochstift Hildesheim. Im Blickpunkt steht hierbei die Frage nach gruppenspezifischen Wahrnehmungsmustern und Kriegsdeutungen. In einem ersten Hauptteil wird der Frage nach der oft diskutierten Konfessionalisierung nachgegangen, die im Hochstift Hildesheim wie vielerorts am Ende des 16. Jahrhunderts mit der Ankunft der Jesuiten einsetzte. Durch die Arbeit der Patres kam es zu einer massiven, sowohl von den…mehr

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Produktbeschreibung
Die hier vorliegende Arbeit untersucht anhand eines erfahrungsgeschichtlichen Ansatzes sowohl die konfessionellen als auch die sozialgeschichtlichen Folgen des Dreißigjährigen Krieges für das Hochstift Hildesheim. Im Blickpunkt steht hierbei die Frage nach gruppenspezifischen Wahrnehmungsmustern und Kriegsdeutungen.
In einem ersten Hauptteil wird der Frage nach der oft diskutierten Konfessionalisierung nachgegangen, die im Hochstift Hildesheim wie vielerorts am Ende des 16. Jahrhunderts mit der Ankunft der Jesuiten einsetzte. Durch die Arbeit der Patres kam es zu einer massiven, sowohl von den Jesuiten als auch von lutherischen Geistlichen geschürten Konfrontation, deren Höhepunkt das Umfeld des Restitutionsedikts darstellte. Die Leiden des Dreißigjährigen Krieges führten jedoch seit etwa 1635 zu Bußaufrufen und einem damit verbundenen mentalitätsgeschichtlichen Wandel, der von der konfessionellen Konfrontation zur Koexistenz führte. Durch die allmähliche Entstehung konfessionsbedingter Frömmigkeitsformen bedingt, fand die äußere Differenzierung der Konfessionen erst um 1660 ihr Ende. Diese Entwicklungen und Veränderungen im konfessionellen Selbst- und Fremdbild werden anhand konkreter Beispiele aus der Stadt und dem Hochstift Hildesheim dargestellt.
Der zweite Hauptteil befasst sich anhand gruppenspezifischer Erfahrungsmuster mit den sozialen Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges, wobei deutlich wird, dass der Krieg nicht nur von Gräueltaten bestimmt war, sondern genauso gut auch Möglichkeiten für Karriere und gute Geschäfte bot. Der Dreißigjährige Krieg, so das Fazit der Arbeit, brachte den entscheidenden Schub für die Konfessionsbildung im Hochstift Hildesheim. Als längerfristige Folge legte der Krieg den Grundstein für die bis 1945 existierenden konfessionellen und sozialen Verhältnisse.