Die europäische Geschichte zwischen Reformation und Westfälischem Frieden ist eine Phase konfessioneller Spannungen, die sich in ganz Europa zu politisch-militärischen Konflikten ausweiteten. In diesem Zeitraum veränderte sich der Kontinent auch in sozialwirtschaftlicher Hinsicht erheblich: Mit dem Beginn der europäischen Expansion griff Europa geografisch über seinen eigenen Horizont hinaus. Diese Phase der europäischen Geschichte stand deshalb in der Spannung zwischen Tradition und Erneuerung.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die Zurückhaltung, die sich die neue Beck-Reihe zur europäischen Geschichte bei geistes- und ideengeschichtlichen Überlegungen offenbar auferlegt hat, stößt bei Stephan Speicher auf Enttäuschung. Von den drei Auftaktbänden der auf zehn Bände angelegten Reihe hat ihm Luise Schorn-Schüttes Buch "Konfessionskriege und europäische Expansion" am wenigsten zugesagt. Dass die Autorin sich an die Frage, ob die Reformation als "genuin" europäisch gelten muss und wenn ja warum, gar nicht erst herantraut und die Neuzeit lieber isoliert denn als etwas in sich Abgeschlossenes betrachtet, scheint dem Rezensenten "mutlos". Zudem beschwert er sich über mangelndes Interesse an religiösen und konfessionellen Zusammenhängen. Genauso hätte er sich auch bei der Behandlung der Seefahrt und den Kolonien Gedanken zum für europäische Mächte auffälligen Ausgriff auf weit entfernte Gebiete gewünscht, die bei anderen Hochkulturen in dieser Form immerhin nicht vorkamen, wie Speicher zu bedenken gibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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