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Die Motivation zur Beschäftigung mit der Thematik dieses Buches reicht biographisch weit zurück. Sie wurde angestoßen durch die Auseinanderset zung mit der Frage, wie die nationalsozialistische Diktatur hätte verhindert werden können. In meiner Schulzeit fand diese Auseinandersetzung vor al lem in Gestalt von Gedenkfeiern zum Widerstand statt. Bei diesen Gelegen heiten nahm ich beeindruckt, aber auch beunruhigt das mutige Verhalten der "Männer des 14. Juli", der Mitglieder der "Weißen Rose" und anderer Wi derstandsgruppen zur Kenntnis. Die Lehre aus dieser schweren Zeit, so wur de mir immer…mehr

Produktbeschreibung
Die Motivation zur Beschäftigung mit der Thematik dieses Buches reicht biographisch weit zurück. Sie wurde angestoßen durch die Auseinanderset zung mit der Frage, wie die nationalsozialistische Diktatur hätte verhindert werden können. In meiner Schulzeit fand diese Auseinandersetzung vor al lem in Gestalt von Gedenkfeiern zum Widerstand statt. Bei diesen Gelegen heiten nahm ich beeindruckt, aber auch beunruhigt das mutige Verhalten der "Männer des 14. Juli", der Mitglieder der "Weißen Rose" und anderer Wi derstandsgruppen zur Kenntnis. Die Lehre aus dieser schweren Zeit, so wur de mir immer wieder mit Nachdruck vermittelt, sei, Zivilcourage zu entwik keIn. Meine Beunruhigung ergab sich aus dem Zweifel, ob ich im Ernstfall so mutig wie die Helden der Gedenktage zu handeln imstande wäre. Weder mir noch den meisten Menschen meiner Umgebung traute ich so viel Mut zu, ihr Leben zu riskieren, um Menschenrechte und Demokratie zu verteidigen. Meine Skepsis war um so größer, als ich immerwieder beobachten konnte, wie schwer es war, zur eigenen, abweichenden Meinung zu stehen, selbst wenn nicht das Leben, sondern lediglich das "geliebt werden" bedroht war. Zwar leuchtete mir ein, daß gelernt werden müßte, in kritischen Situationen mehr Zivilcourage aufzubringen. Gleichzeitig beschäftigte mich jedoch zu nehmend mehr die Frage, ob es für mich und die meisten meiner Mitmen schen nicht genauso wichtig und vielleicht leichter zu lernen sei, ein toleran tes, offenes Klima zu schaffen, in dem jede Person auch in Konfliktfällen zu ihrer Meinung stehen könne, ohne allzuviel Mut aufbringen zu müssen.
Autorenporträt
Prof. Dr. Gisela Müller-Fohrbrodt, Dipl. psych., Fach Pädagogik, Universität Trier.