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Die technisierten Gesellschaften befinden sich in einem rapiden Umbau der Natur und des Menschen, der beständig tiefgreifende Irritationen auslöst. Ohne Kriterien dafür, was an der bisherigen Natur und dem »ererbten« menschlichen Körper wertvoll ist, kann die Ethik zur Beantwortung dieser drängenden Fragen wenig beitragen. Moderne Ethiken sind jedoch zumeist begrenzt auf zwischenmenschliche Pflichten und universale Schmerzvermeidung. Demgegenüber beruht das alltägliche ethische Urteilen nach wie vor auf Vorstellungen einer besseren oder schlechteren Welt. In diesem Buch wird der Versuch…mehr

Produktbeschreibung
Die technisierten Gesellschaften befinden sich in einem rapiden Umbau der Natur und des Menschen, der beständig tiefgreifende Irritationen auslöst. Ohne Kriterien dafür, was an der bisherigen Natur und dem »ererbten« menschlichen Körper wertvoll ist, kann die Ethik zur Beantwortung dieser drängenden Fragen wenig beitragen. Moderne Ethiken sind jedoch zumeist begrenzt auf zwischenmenschliche Pflichten und universale Schmerzvermeidung. Demgegenüber beruht das alltägliche ethische Urteilen nach wie vor auf Vorstellungen einer besseren oder schlechteren Welt. In diesem Buch wird der Versuch unternommen, solche Vorstellungen im Rahmen einer holistischen Ethik zu präzisieren. Die Grundlagen einer Ethik der »guten Welt« werden im ersten Teil in metaethischen Kapiteln zur moralischen Sprache, zur Motivationstheorie, zu Formen der Begründung in der Ethik und zu einer empirisch fundierten Werttheorie gelegt. Von diesen aus werden im zweiten Teil, der konkreten Ethik, Kriterien für die Probleme der Bio- und Medizinethik sowie der Kultur- und Sozialethik entwickelt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ludwig Sieps "Konkrete Ethik" stellt nicht eben ein Desiderat dar - diesen Eindruck hat jedenfalls der "zyk" zeichnende Rezensent. Schon die Unterscheidung der "konkreten Ethik", die sich an einem "realistischen wertethischen Holismus" orientiert, von einer "angewandten Ethik" überzeugt ihn nicht. Gemäß der von Siep gegebenen Definition - wonach "die allgemeinen Begriffe, Werte und Normen im Prinzip von konkreten Problemlösungen und historischen Erfahrungen mit diesen Normen" müssten korrigiert werden können - gäben sich wohl viele Ethiker als konkrete zu erkennen. Sieps Credo lautet, dass in der Ethik von einer guten Welt die Rede sein müsse statt nur von Personen und ihren Rechten. Wenn diese Forderung jedoch hinausläuft auf die Feststellung: "Besser wäre eine Welt, in der es keine Kriege und keinen Hunger gäbe, keine Umweltverschmutzung und keine Klimakatastrophe, kein Artensterben und keine Abholzung des Regenwaldes usw.", dann fällt dem Rezensenten dazu nicht mehr ein als: "Wohl wahr."

© Perlentaucher Medien GmbH