Die Menschenrechte und der Kalte Krieg wurden rückblickend meist als Antipoden in der Geschichte betrachtet. Das Buch zeigt jedoch, dass beides historisch eng miteinander verbunden war. Ost und West instrumentalisierten den UN-Menschenrechtsschutz, um ihren Gegenüber anzugreifen und sich selbst zu profilieren. Die Konkurrenz um Menschenrechte lieferte in den 60er Jahren den entschiedenen Impuls zur Einrichtung der ersten allgemeinen Untersuchungsverfahren der Menschenrechtskommission und bildete in den 70er und 80er Jahren die treibende Kraft bei der Anwendung und Weiterentwicklung des Systems zum Schutz der Menschenrechte.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Guido Thiemeyer stellt fest, dass der Schutz der Menschenrechte nicht immer ganz oben auf der Agenda der UN stand. Wenn Peter Ridder die entsprechenden Debatten der UN zwischen 1950 und den 1990er Jahren rekapituliert und dazu auf umfangreiches Quellenmaterial zurückgreift, erfährt Thiemeyer die Hintergründe: Menschenrechtspolitik war damals vor allem Machtpolitik. Ridders These, wonach der Wettbewerb der Supermächte die Menschenrechte befördert habe, möchte Thiemeyer mit Blick auf die erst nach Ende des Ost-West-Konflikts errungenen Fortschritte bei den Menschenrechten nicht zustimmen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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