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Über zwei miteinander unvereinbare Geschichtsbilder in Wolfsburg, die durch ihre Konkurrenz den Charakter der Stadt entscheidend prägten.Nach dem Zweiten Weltkrieg erschütterte der Umgang mit den Verbrechen des Nationalsozialismus die Fundamente des städtischen Selbstbildes in Wolfsburg. Schließlich verdankte die junge Kommune ihre Existenz einem nationalsozialistischen Propagandaprojekt, verwirklicht unter Einsatz tausender Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. In der Stadtgesellschaft etablierte sich schnell ein apologetisches Geschichtsbild, das einen positiven Blick auf die Vergangenheit…mehr

Produktbeschreibung
Über zwei miteinander unvereinbare Geschichtsbilder in Wolfsburg, die durch ihre Konkurrenz den Charakter der Stadt entscheidend prägten.Nach dem Zweiten Weltkrieg erschütterte der Umgang mit den Verbrechen des Nationalsozialismus die Fundamente des städtischen Selbstbildes in Wolfsburg. Schließlich verdankte die junge Kommune ihre Existenz einem nationalsozialistischen Propagandaprojekt, verwirklicht unter Einsatz tausender Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. In der Stadtgesellschaft etablierte sich schnell ein apologetisches Geschichtsbild, das einen positiven Blick auf die Vergangenheit der Stadt ermöglichte: Es huldigte dem Pioniergeist der ersten Einwohner und ihrer angeblich apolitischen Fortschrittsbegeisterung. Als sich in den 1960er Jahren vor allem Angehörige der jüngeren Generation für eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte einsetzten und ein konkurrierendes Geschichtsbild propagierten, geriet diese Erzählung unter Druck. Der Konflikt dieser Bilder bestand nicht allein in der unterschiedlichen Deutung historischer Tatsachen: Sie standen für unvereinbare Vorstellungen von historischer Wahrheit.
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Autorenporträt
Michael Siems, geb. 1988, studierte Geschichte und Germanistik in Münster und Braunschweig. Er ist wissenschaftlicher Volontär der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Rezensionen
»Von der Quelle der Erkenntnis hängt die Wahrheit ab, sagte Kant. Michael Siems folgt ihm, indem er erläutert, wie und warum nach 1945 eine Art Verdrängung herrschte.« (Hans Karweik, Wolfsburger Nachrichten, 11.02.2022)