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Konrad Rufus Müllers persönlichstes Werk.Der Fotograf Konrad Rufus Müller, geboren 1940, war bereits als junger Mann von Konrad Adenauer fasziniert. In den Jahren 1965 bis 1967 gelangen ihm großartige Porträts, die das Bild des legendären Bundeskanzlers bis heute prägen: Kunstwerke, die die Essenz eines Mannes einfangen, der die Geschicke Deutschlands in bewegten Zeiten maßgeblich lenkte. Dieses Buch ist eine Hommage an Konrad Adenauer und zugleich ein sehr persönliches Werk des Fotografen. Es erweckt die Vergangenheit zum Leben und zeigt, wie zwei Konrads, geboren in unterschiedlichen…mehr

Produktbeschreibung
Konrad Rufus Müllers persönlichstes Werk.Der Fotograf Konrad Rufus Müller, geboren 1940, war bereits als junger Mann von Konrad Adenauer fasziniert. In den Jahren 1965 bis 1967 gelangen ihm großartige Porträts, die das Bild des legendären Bundeskanzlers bis heute prägen: Kunstwerke, die die Essenz eines Mannes einfangen, der die Geschicke Deutschlands in bewegten Zeiten maßgeblich lenkte. Dieses Buch ist eine Hommage an Konrad Adenauer und zugleich ein sehr persönliches Werk des Fotografen. Es erweckt die Vergangenheit zum Leben und zeigt, wie zwei Konrads, geboren in unterschiedlichen Epochen, auf einzigartige Weise miteinander verbunden sind.- Konrad Adenauer in berührenden Nahaufnahmen- Legendäre Porträts, Fotokunst und große Geschichte- Das Vermächtnis eines der bedeutendsten Porträtfotografen Deutschlands
Autorenporträt
Konrad Rufus Müller (1940-2023) wuchs in Berlin auf, studierte ab 1962 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und erlernte autodidaktisch das Fotografenhandwerk. Er gehört zu den renommiertesten deutschen Porträtfotografen und hat neben zahlreichen Personen des öffentlichen Lebens im Laufe der Jahrzehnte auch alle deutschen Bundeskanzler sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel fotografiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der nun letzte Band des verstorbenen Porträtfotografen Konrad Rufus Müller beschäftigt sich mit seiner Liebe zu Adenauers Gesicht, erkennt Rezensent Oliver Jungen. Diesem Gesicht habe Müller aufgelauert, er wollte Adenauer zu jedem Zeitpunkt porträtieren und setzte dazu seinen Charme ein, wovon Müller in diesem Band "verschmitzt" erzählt, so der Kritiker. Die Familie Adenauer bescheinigte ihm außerdem eine "seltene Plastizität" seiner Fotografien des ersten deutschen Bundeskanzlers, erfahren wir. Letztendlich erzähle der Fotograf Müller in diesem Band von einem schon damals "mehr als schräg geltendem Fantums", welches wir in diesem Band bestaunen dürfen, schließt der Kritiker.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.12.2023

Der alte Mann
und der Fotograf
Wie der junge Konrad R. Müller
Adenauers Vertrauen gewann
und seine Karriere begann.
Mit der Nähe von Großpolitikern zu Journalisten ist das ja immer so eine Sache. Heute wäre es jedenfalls undenkbar, würde ein Journalist auf einem Parteitag auf dem Podium neben dem Bundesvorsitzenden sitzen und sich mit ihm über Fotos unterhalten. Nun war Konrad R. Müller 1966 kein Journalist und auch noch kein bekannter Fotograf, doch auch damals galten die wenigen Minuten in der Beethovenhalle in Bonn, die er neben Konrad Adenauer sitzen durfte, als unerhörter Vorgang. Und noch dazu war es Müllers 26. Geburtstag.
„Ich war fasziniert vom Gesicht Konrad Adenauers“, sagte Müller 1974 der Welt. Wie fasziniert, kann man nun an einem großformatigen Fotobuch nachspüren, das eben erschienen ist – gleichsam aus dem Nachlass des vor wenigen Wochen verstorbenen „Kanzlerfotografen“.
Müller hat hier zahlreiche seiner bekanntesten Porträts des CDU-Politikers versammelt, der zwar sein Amt als Kanzler bereits 1963 abgeben musste, aber bis zu seinem Tod 1667 weiterhin sehr präsent war in der Bonner Republik. Von Anfang an dominieren die extremen Nahaufnahmen von Gesicht und Händen, oft bildfüllend, stets schwarz-weiß und oft im harten Licht – alles aufgenommen mit einer Rolleiflex aus dem Jahr 1935, die eigentlich gar nicht für Nahaufnahmen prädestiniert war.
Nicht weniger faszinierend sind Müllers kurze Texte: wie er Adenauer quasi verfolgte als junger Mann, dem die revolutionären Ideen der späten 60er-Jahre schnuppe waren und der sich lieber mit weißem Hemd, schwarzer Krawatte und dunklem Sakko auf die Lauer legte, um seinem „Helden“ nahezukommen. Und er kam ihm nahe – wie später übrigens allen Kanzlern (und der Kanzlerin). Erst lobte Adenauers Sohn die „seltene Plastizität“ der Fotos, am Schluss lud „der Alte“ den Jungen sogar in sein Urlaubsdomizil ein.
Und bei allen „unvorstellbaren Momenten der Nähe“, derer Müller sich rühmt, bleibt es doch eine unaufdringliche Nähe. Und es bleiben die Falten und Altersflecken eines 90-jährigen deutschen Lebens von der Weimarer Republik bis in die junge BRD.
ROBERT PROBST
Konrad Rufus Müller: Konrad & Konrad. Begegnungen des Fotografen Konrad Rufus Müller mit dem deutschen Kanzler Konrad Adenauer 1963–1967. Greven-Verlag, Köln 2023. 80 Seiten, 20 Euro.
Auf dem Podium mit dem Alten: Konrad R. Müller 1966 mit Konrad Adenauer auf dem CDU-Parteitag.
Foto: Anton Goehr jr.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2024

Er hatte sich in das Gesicht des Kanzlers verliebt

Von seltener Plastizität: Ein Band zeigt eine Auswahl der Fotos, die Konrad Rufus Müller von Konrad Adenauer gemacht hat.

Ein Gesicht wie ein Gebirge: Schluchten und Furchen, Klippen, Zerklüftungen und Überhänge, alles wie herausgemeißelt aus einem leicht bemoosten Granitfelsen. So viel Monumentalität strahlte kein Bundeskanzler nach Konrad Adenauer mehr aus, auch nicht, wenn "Kanzlerfotograf" Konrad Rufus Müller für die Bilder zuständig war. In seinem OEuvre kommt allenfalls Willy Brandts Antlitz diesem steinernen Stoizismus nahe, aber Brandt sieht auf allen diesen Bildern jung, lebendig und fehlbar aus, der knapp neunzigjährige Adenauer hingegen zeitlos, überlegen, ewig.

Dieses erhabene Gesicht in seiner Erfassung durch Müllers ererbte Mittelformat-Rolleiflex - harte Kontraste; grobe Körnung; enger Ausschnitt; perspektivisch von unten herauf: ein Heros, über dem nur der Himmel schwebt -, das hat Maßstäbe gesetzt für die fotografische Rekonstruktion historischer Größe. Das war spätestens klar, als im Jahr 1986 ein Fotobuch Müllers über Adenauer erschien, zu dem Golo Mann einen Essay beisteuerte.

Im November ist Konrad R. Müller, einer der wichtigsten Porträtfotografen des Landes, im Alter von 83 Jahren gestorben. "Wir sind dankbar, dass er uns sein letztes Projekt noch persönlich anvertraut hat und die Entstehung bis zum Ende begleiten konnte", teilt sein Verleger Damian van Melis vom Kölner Greven Verlag mit. Noch einmal dreht sich in diesem Vermächtnis alles um den Alten von Rhöndorf, aber das in einer diesmal sehr persönlichen, fast verschmitzten Weise, nämlich als Objekt der fotografischen Begierde des Künstlers als junger Mann.

Natürlich sind es dabei zunächst die großformatigen Fotos, die beeindrucken: Adenauers Antlitz in zahlreichen Posen, nicht eine davon aufgesetzt wirkend; Adenauer auf dem CDU-Parteitag im März 1966 im Gespräch mit Konrad R. Müller an dessen 26. Geburtstag; Adenauer mit Willy Brandt und John F. Kennedy im Fond der Präsidentenlimousine am 26. Juni 1963 in Berlin. Während mehr als eine Million Jubel-Berliner damals die Straßen gesäumt hätten, um Kennedy zu sehen, schreibt Müller, "galt mein Interesse einzig und allein dem 87-jährigen deutschen Bundeskanzler".

Das führt zur eigentlichen Kuriosität dieses im besten Sinne sonderbaren Bandes, denn der Verfasser erzählt darin einnehmend unprätentiös von einem auch damals schon mehr als schräg geltenden Fantum, beispielsweise an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin (Müller hielt es dort nur einige Monate aus): "Als ich meinem Professor dann die ersten Adenauer-Porträtskizzen vorlegte, die ich zunächst nur für mich in meiner Dachkammer nach Zeitungsabbildungen angefertigt hatte, war ich in meiner Klasse vollends isoliert."

Er hatte sich verliebt - in ein Gesicht. Und jagte diesem fortan als fotografierender Autodidakt hinterher: Mal wartete er vor dem Bonner Münster auf den Politiker, mal lauerte er Adenauer vor dessen Haus am "Faulen Berg" in Rhöndorf auf, mal versuchte er, diesem auf der großen Feier zum neunzigsten Geburtstag eine Porträtskizze zu überreichen. Er suchte den Kontakt zu Adenauers Fahrer Peter Seibert, ergatterte einen Presseausweis, mit dem er sich 1965 Zutritt zur Tribüne auf dem Bundesparteitag der CDU verschaffte, war Zaungast bei einem "Herrenessen". Immer dabei: die Rolleiflex und - offenbar - sein Charme. Denn er kommt seinem ästhetischen Idol immer wieder erstaunlich, beinahe intim nah. Die "höflichen Paparazzi", die in einem Berliner Internetforum hausen, sollten Müller zum Ehrenurahn ernennen.

Der Umgarnte selbst hat sofort erfasst, was an den so entstandenen Porträts derart einzigartig war. In einem abgedruckten Brief Paul Adenauers, der eigentlich eine Entschuldigung dafür darstellt, die überreichte Porträtskizze verschlampt zu haben ("Es waren sehr viele Geschenke"), steht en passant der Satz: "Ihr Großfoto ist ja von seltener Plastizität und hat meinen Vater sehr interessiert." Seltene Plastizität, das ist die beste Charakterisierung von Müllers Schaffen überhaupt.

Von einer ganz anderen Seite zeigte sich ein weiterer berühmter Sohn, Golo Mann, der zwar in seinem Text für das gemeinsame Buch Müllers Werk lobte, dann aber einen geradezu wilden, von Müller genüsslich im Faksimile abgedruckten Brief an Walter Fritzsche, Leiter des Gustav Lübbe Verlags, aufsetzte, in dem er sich weigerte, einige Exemplare zu signieren. Darüber stehe nichts im Vertrag, und das mache ihm große Mühe ("geradezu eine Qual").

Sein Einsatz für das Projekt sei ihm ohnehin unlauter abgequatscht worden: "Jener Fotograf - sein Name fällt mir nicht ein - besuchte mich damals in Bergisch-Neukirchen . . ., brachte meiner Schwiegertochter einen Blumenstrauss und zeigte sich überaus liebenswürdig beflissen." Und prompt der Eklat: "Der Bursche hatte es dann nicht einmal für notwendig gehalten, mir den Empfang des Manuskripts zu bestätigen oder gar dafür zu danken! Aus diesem Grund will ich von ihm überhaupt nichts mehr wissen." Wer das nun aber umso mehr will, der hat dazu mit "Konrad & Konrad" allerschönste Gelegenheit. OLIVER JUNGEN

Konrad Rufus Müller: "Konrad & Konrad". Begegnungen des Fotografen Konrad Rufus Müller mit dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer 1963-1967.

Greven Verlag, Köln 2023. 80 S., Abb., br., 20,- Euro.

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