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Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politik und Lüge, Sprache: Deutsch, Abstract: "Mein Gott, was soll aus Deutschland werden?" - diese und ähnliche Formulierungen finden sich in großem Umfange in den späteren Aufzeichnungen Konrad Adenauers wieder. Die Sorge um das Gemeinwesen der BRD, die politische und ökonomische Stabilität, ist ein durchgängiger Topos in den Äußerungen des ersten Kanzlers der BRD. Immer hat er befürchtet, dass, sobald er von der großen…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politik und Lüge, Sprache: Deutsch, Abstract: "Mein Gott, was soll aus Deutschland werden?" - diese und ähnliche Formulierungen finden sich in großem Umfange in den späteren Aufzeichnungen Konrad Adenauers wieder. Die Sorge um das Gemeinwesen der BRD, die politische und ökonomische Stabilität, ist ein durchgängiger Topos in den Äußerungen des ersten Kanzlers der BRD. Immer hat er befürchtet, dass, sobald er von der großen Bühne der Politik verschwunden sein würde, sein Werk des souveränen und in der europäischen Gemeinschaft aufgegangen Westdeutschlands von unfähigen Nachfolgern gefährdet werden würde. Via veritas ([ich bin] der Weg [und] die Wahrheit) - so sah er sich selbst und sein Wirken war ganz darauf ausgerichtet, seine Vorstellung von (West-) Deutschland zu realisieren. War er also einer der platonischenPhilosophenkönige, die aus der Vollkommenheit der eigenen Erkenntnis das Beste zum Wohl des eigenen Volkes an-strebten und ob ihres überlegenen Geistes der Wahrheit am Nächsten standen? Oder war er doch eher ein Adept machiavellistischer Machtpolitik, der alles tat, um sich selbst und seine Position an der Spitze des Staates zu behaupten?Möglicherweise gibt es zwischen diesen beiden Positionen eine dritte, eine vermittelnde, die er einnahm. Vielleicht die des 'geriebenen Idealisten', der auf der einen Seite ein Idealbild mit ehrenwerten Motiven vertrat, auf der anderen Seite hingegen nicht zimperlich war in der Anwendung unlauterer Mittel, um seine Ziele zu erreichen.Das scheint eine grundsätzliche Frage zu sein: Darf ein Politiker, der seine Ziele umzusetzen versucht, sich jedes Werkzeuges bedienen, um diese zu erreichen? Wie steht es mit dem Verhältnis von Macht und Moral, Wahrheit und Lüge im politischen Geschäft? Wenn im Folgenden von Lüge die Rede ist, so ist damit "eine aktive Handlung zur vorsätzlichen Täuschung eines Zielpublikums" (Mearsheimer 2011) gemeint. Diese beinhaltet das Erfinden von Fakten oder das Leugnen und hat immer die Beeinflussung der Adressaten zum Ziel, um die eigene Politik durchzusetzen.Ob Adenauer der "Lügenkanzler" (Kurt Schumacher) oder der "Realist par excellence" (Hans-Peter Schwarz) war, wird anhand der Problematik der 'Deutschen Frage', insbesondere dem von Adenauer postuliertem Junktim zwischen Wiedervereinigung und Westintegration in den Jahren 1949 bis 1955 untersucht. Die theoretische Fundierung bedient sich zweier ideengeschichtlicher Stränge: einerseits der 'edlen Lüge' Platons, andererseits der 'Machtpolitik' Machiavellis...
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