Konrad Peutinger führte, als Augsburg zu einer der europäischen Handels- und Finanzmetropolen aufstieg, über 37 Jahre lang die Geschäfte der Stadt. Als angesehener Jurist war er beratend auch für andere Städte im Reich tätig. Er war vertrauter Ratgeber Kaiser Maximilians I., war ein Freund der Künste und prominenter, in Italien gebildeter, humanistischer Gelehrter. Das Augsburger Amt öffnete ihm ungewöhnlich zahlreiche und weitreichende Beziehungen, die stete Korrespondenz verlangten. Das Schriftgut seiner Amtsgeschäfte ist in großem Umfang erhalten. Anders dagegen die private Korrespondenz.Das meiste davon, das in Drucken und Handschriften noch aufzufinden war, hat Erich König 1923 veröffentlicht. Die "Neuen Briefe und Briefgedichte", die hier vorgelegt werden, 9 aus Peutingers Feder, 21 an ihn, sind ein Supplement zu Königs Ausgabe. Alle bieten Neuigkeiten oder Ergänzungen zu Peutingers Biographie. Hier kommen weit deutlicher oder überhaupt erst Peutingers Verbindungen zu italienischen Gelehrten und Diplomaten, sein freundschaftlicher Umgang mit Vertretern der Reformation, sein Engagement für Erasmus von Rotterdam, schließlich der mit seiner großen Bibliothek arbeitende Rechtshistoriker und der Philologe Peutinger zum Zuge.