Eine Schaffenszeit von nur zehn Jahren (1434-1444) und ein ouvre von nur 20 Werken sind für Konrad Witz bekannt, doch gilt er als einer der bedeutendsten Maler des Spätmittelalters. Er gehört zur Generation jener Maler, die im 2. Viertel des 15. Jh. eine neue Bildsprache entwickelten und in bis dahin unbekannter Weise Aspekte der äußeren Wirklichkeit erfasste. So schuf er als erster europäischer Maler 1444 ein realistisches "Landschaftsporträt". Der Maler und sein Werk wurden erst ab 1901 wieder entdeckt, und seine Wertschätzung hängt wohl auch mit der Kunst der Klassischen Moderne zusammen. Die Voluminosität und Kantigkeit seiner Figuren, die raffinierte Wiedergabe räumlicher Phänomene, von Oberflächenreizen und Licht- und Schatten-Phänomenen begeistern bis heute.