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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,5, Universität Leipzig (Institut für Musikwissenschaft), Veranstaltung: Györgi Ligeti, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Drei Stücke für zwei Klaviere haben bereits die Abhandlung in drei verschiedenen Größenordnungen hinter sich: Zum Ersten durch die kurze Einführung, die Ligeti selbst zu dem Stück geschrieben hat, zum Zweiten durch die musiktheoretische Analyse von Reinhard Febel (1978) und zum Dritten durch die ausgedehnte Gesamtanalyse von Stephen Ferguson (1994). Hinzu kommen Behandlungen am Rande oder von…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,5, Universität Leipzig (Institut für Musikwissenschaft), Veranstaltung: Györgi Ligeti, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Drei Stücke für zwei Klaviere haben bereits die Abhandlung in drei verschiedenen Größenordnungen hinter sich: Zum Ersten durch die kurze Einführung, die Ligeti selbst zu dem Stück geschrieben hat, zum Zweiten durch die musiktheoretische Analyse von Reinhard Febel (1978) und zum Dritten durch die ausgedehnte Gesamtanalyse von Stephen Ferguson (1994). Hinzu kommen Behandlungen am Rande oder von Einzelteilen, wie etwa von Herman Sabbe (1987), bei Constantin Floros (1996) und bei Marina Lobanova (2002).
Wegen der teilweisen Akribie in den bisherigen Analysen der Stücke liegt daher die Beschäftigung mit einem spezifischen Aspekt nahe. Der Gedanke, sich über die Frage nach konsequenter Umsetzung vorgegebener Konzeptionen und postulierter Einflüsse den Stücken anzunähern, entstand auf Grund einer Äußerung des Komponisten: Beim Komponieren geht es wie in der wissenschaftlichen Forschung auch darum, einer Fragestellung systematisch nachzugehen. Das funktioniert in der Kunst nicht wie in der Wissenschaft, trotzdem sehe ich Analogien, wie man zu bestimmten Lösungen kommt. [1]
Die Herangehensweise, sich durch das Komponieren einer selbstgestellten Aufgabe bzw. einem Problem zu stellen und deren Lösung anzustreben, ist sicherlich jedem Komponisten mehr oder weniger bekannt, ist es doch ein wesentlicher Bestandteil kreativen Daseins, sich das Leben schwer zu machen. Dass das nicht allein ein Wesenszug romantischen Künstlertums und seiner Tradition ist, zeigt nicht zuletzt Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge .
Seine zweischneidige Herkunft sowohl aus einem amateur-wissenschaftlichen Umfeld im Elternhaus als auch aus früher musikbezogener Tätigkeit führt bei Ligeti jedoch den Aspekt Problemlösungs-orientierten Komponierens über die Stufe eines allgemeinen Wesenszuges weit hinaus.
Nicht zuletzt umfangreiche Erklärungen und eigens definierte Begrifflichkeiten wie Entfaltungsform bzw. Bewegungsform , Webetechnik oder Gitterüberlagerung zeigen das tiefverwurzelte Bedürfnis, das eigene künstlerische Schaffen auch auf vorrangig rationaler Ebene zu artikulieren und erfahrbar zu machen. Wie zutreffend diese Verwortlichungen oft genug sind, ist zumindestens für die Frage des Durchdachtseins sehr aufschlussreich, ohne dass sie zu einer Unterbewertung der ebenso oft überwiegenden irrationalen Elemente führen sollten, die Ligetis Äußerungen letztlich zumeist eher kreativ-assoziativ als analytisch-wissenschaftlich werden lassen. [...]
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