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Ob Migration oder Jugendkriminalität, Arbeitslosigkeit oder Finanzkrise: Roland Koch hat sich allen schwierigen Themen der Gesellschaft immer gestellt. Neben Sachverstand brauchen wir nach seiner Überzeugung auch verbindliche Werte und Tugenden, um die anstehenden Probleme zu lösen und die Gesellschaft zusammenzuhalten. Welche Veränderungen sind akzeptabel und notwendig? Welche gefährden unsere Gesellschaft? Dieses Buch ist ein zukunftsweisendes politisches Manifest, das klar Stellung bezieht und eine notwendige Debatte anstößt. Konservative Politik verändert die Welt, beachtet dabei aber eine…mehr

Produktbeschreibung
Ob Migration oder Jugendkriminalität, Arbeitslosigkeit oder Finanzkrise: Roland Koch hat sich allen schwierigen Themen der Gesellschaft immer gestellt. Neben Sachverstand brauchen wir nach seiner Überzeugung auch verbindliche Werte und Tugenden, um die anstehenden Probleme zu lösen und die Gesellschaft zusammenzuhalten. Welche Veränderungen sind akzeptabel und notwendig? Welche gefährden unsere Gesellschaft? Dieses Buch ist ein zukunftsweisendes politisches Manifest, das klar Stellung bezieht und eine notwendige Debatte anstößt. Konservative Politik verändert die Welt, beachtet dabei aber eine gesellschaftliche Statik von Werten und Traditionen. Es geht um patriotische Identifikation und die Bereitschaft der einzelnen Staatsbürger, Verantwortung zu übernehmen. Ohne diese Übereinstimmung ist ein Zerfallen der Zivilgesellschaft unvermeidlich." (Roland Koch)
Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich. www.beam-ebooks.de www.ciando.com www.libri.de
Autorenporträt
Roland Koch, 1958 in Frankfurt am Main geboren, stammt aus politischem Elternhaus. In seiner Heimatgemeinde gründete er im Alter von 14 Jahren den Verband der Jungen Union. Schon mit 21 Jahren war er Kreisvorsitzender der CDU. Von 1983-87 stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Union, seit 1981 im Hessischen Landtages, seit 1993 Vorsitzender der hessischen CDU-Landtagsfraktion und seit 1998 zugleich Vorsitzender der CDU Hessen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.10.2010

Ein Abschiedsgeschenk an die CDU
Roland Koch hat ein konservatives Manifest verfasst / Ermunterung zum Patriotismus

FRANKFURT. Gründlichkeit ist eine konservative Tugend. Roland Koch hat sie als Buchautor nur in Maßen gezeigt. In der knappen Danksagung seines Buches "Konservativ", das der frühere hessische Ministerpräsident gestern gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin vorgestellt hat, ist von "kurzer Zeit", von "schnell" und von "Tempo" die Rede. Man merkt den gut 200 Seiten Text an vielen Rechtschreibfehlern und manchen ungelenken Formulierungen die Eile an, in der sie verfasst und lektoriert worden sind. Mag sein, dass der Herder-Verlag gedrängt hat, weil er um die kurze Halbwertszeit politischer Prominenz weiß. Mag sein, dass Koch den Rücken frei haben wollte für seinen neuen Job, den er wohl bald antreten wird. Er wird schließlich nicht nach der Sinekure eines Bundesbankvorstands mit Kleinressort streben.

Die Lektüre lohnt gleichwohl. Nicht dass man das Buch, das der Autor als "Manifest" bezeichnet, verschlänge. Aber es liest sich flott für ein Werk, dessen Untertitel lautet: "Ohne Werte und Prinzipien ist kein Staat zu machen". Wer persönliche Bekenntnisse und Erinnerungen von Koch erwartet hat, der wird auch hier enttäuscht werden. Es sei eine "Art persönliches Abschiedsgeschenk", schreibt der Autor, ohne den Adressaten zu benennen. Es ist wohl vor allem die CDU. Deren Führungspersonal will er offenbar an Grundsätze jenseits der Tagespolitik erinnern.

Auf die komplizierte Begriffsgeschichte des Konservatismus geht Koch nur kursorisch ein. Sein Wort-Verständnis ist unideologisch und pragmatisch, was im Übrigen typisch konservativ ist. Konservativ ist derjenige, der von Anhängern einer Fortschrittsidee verlangt, sie mögen deren Überlegenheit erst einmal beweisen, bevor dafür Altbewährtes geopfert wird. Und der sich darum bemüht, die angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen unvermeidlichen Reformen möglichst verträglich zu gestalten.

Konservativ zu sein ist also eher eine Haltung als ein Weltbild. Sie ist geprägt von einem Kern von Werten, die aus dem Christentum abgeleitet sind: Achtung der Schöpfung, Wertschätzung von Ehe und Familie und Fürsorge für die Schwachen. Koch macht sich diesen Wertekanon zu eigen. Das Streben nach Freiheit und wirtschaftlichem Erfolg, die Bereitschaft zu Leistung und zu bürgerschaftlicher Verantwortung sind Ableitungen, die auch Koch vornimmt. Große Überraschungen erwarten den Leser, man ahnt es schon, nicht. Doch dem Politikernachwuchs der CDU, dem das eigene Parteiprogramm zu dröge geraten ist, sei die Lektüre empfohlen. Hier lässt sich das Argumentieren lernen.

War Koch in der Praxis ein konservativer Politiker? Als Typ ist er eine Fehlbesetzung gewesen. Vom Habitus fehlt ihm alles zum Klischee eines Konservativen, sowohl das Herrenreiterhafte als auch das Patriarchalische, das Leutselige. Koch ist ein kühler Intellektueller, der lieber "man" sagt als "ich". Ein meist souveräner Handwerker der Macht, der Charisma allenfalls in seinem eigenen Parteimilieu verströmen konnte.

In der Sache ließ etwa sein entschiedener Einsatz für die Schulzeitverkürzung an Gymnasien, der dem Interesse der Wirtschaft an jüngeren Mitarbeitern geschuldet schien, an Kochs Konservatismus zweifeln. Immerhin macht sich Koch jetzt dafür stark, ein verpflichtendes soziales Jahr einzuführen. Mancher wird ihm auch vorhalten, sein Einsatz für die Atomenergie habe nichts mit dem Gebot zu tun, die Schöpfung zu bewahren. Er selbst sieht das anders: Die Atomenergie ist für ihn jene Brückentechnologie, die es ermöglicht, auf erneuerbare Energie umzustellen, ohne mit dem Wohlstand die Stabilität der Demokratie zu gefährden.

Überhaupt ist die intellektuelle Geschmeidigkeit beachtlich, mit der Koch strittige Entscheidungen seiner Amtszeit zu rechtfertigen weiß, von Staatshilfen für Opel bis hin zum Wahlkampf gegen jugendliche Straftäter. Anderen und sich selbst Fehler zu vergeben ist auch eine christliche Tugend - Koch selbst hat sich offenbar nichts zu verzeihen.

Eindringlich werden Kochs Ausführungen, wenn er auf den Patriotismus zu sprechen kommt, das Thema scheint ihm mehr am Herzen zu liegen als andere. Die Liebe zum eigenen Land ist für ihn das Band, das Deutschland künftig am besten zusammenhalten kann. Er fordert denn auch von den Migranten der dritten Generation, dass sie zu Patrioten werden. Nicht minder interessant sind die blinden Flecken des Buchs. Es fällt vor allem auf, dass der Autor praktisch kein Wort zur Rolle der Kultur verliert. Dabei ist sie für viele zu einer Art Ersatzreligion geworden.

Das Buch ist im Ton recht optimistisch. Dies spricht für eine aufgeräumte Stimmung Kochs. Man kann ihm nur wünschen, dass er sie bewahrt und dass er sich nicht neben Friedrich Merz an den Rand des politischen Spielfelds stellt, um mit übellaunigen Zwischenrufen das Geschehen zu kommentieren. Dass er sich mit dem Buch beeilt hat, lässt da hoffen.

MATTHIAS ALEXANDER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Wer wissen will, was konservativ ist, kann nun Roland Koch studieren." -- Die Zeit

"Der pensionierte Landesvater hat ein Buch mit dem Titel "Konservativ" vorgelegt. Es zeigt den wahren Roland Koch." -- Die Welt Kölner Stadt-Anzeiger

"Es gelingt ihm, konservative Politik so zu erklären, dass auch deren Gegner anerkennen können: Es geht um Werte, nicht um reaktionäre Ideen." -- Süddeutsche Zeitung