"Eine Familie sieht bei jedem anders aus, das Wichtigste ist, dass man mit ihr glücklich ist." (S.151)
Nach dem Tod seiner Großmutter zieht Konstantin mit seinem alleinerziehenden Vater in eine Wohnung mitten in Trier, gelegen am Münzplatz. Sein Vater hat ihn gemeinsam mit der Großmutter
großgezogen, nachdem seine Mutter gestorben ist, als er noch ein Baby war. Der Umzug bringt eine Menge…mehr"Eine Familie sieht bei jedem anders aus, das Wichtigste ist, dass man mit ihr glücklich ist." (S.151)
Nach dem Tod seiner Großmutter zieht Konstantin mit seinem alleinerziehenden Vater in eine Wohnung mitten in Trier, gelegen am Münzplatz. Sein Vater hat ihn gemeinsam mit der Großmutter großgezogen, nachdem seine Mutter gestorben ist, als er noch ein Baby war. Der Umzug bringt eine Menge Veränderungen mit sich, vor allem aber neue Freundschaften und ein unglaubliches Abenteuer: bei einem Abriss gegenüber des Hauses, in dem Konstantin nun mit seinem Vater zur Miete wohnt, wird ein altes römisches Mosaik freigelegt, auf dem der junge Kaiser Konstantin - sein Namensvetter - und eine unbekannte Frau zu sehen sind. Bei den Ausgrabungen lernt Konstantin neue Freunde kennen, Baggerfahrer Paul und Karina, deren Mutter die Ausgrabungen betreut. Außerdem hat er neue Freunde im Vermieter und Kolonialwarenhändler Klunsch und der Mieterin Frau Schäufele gefunden, eine Journalistin, die sich besonders für Dinge interessiert, die in früheren Zeiten geschehen sind. Eine bunt zusammengewürfelte Schar, die doch so viel gemeinsam hat: das Suchen... nach neuen Mietern, nach Freunden, nach der Wahrheit und nach einem Schatz.
"Konstantin findet mehr als Gold" beginnt mit einem Prolog, der im Museum der Stadt Trier spielt. Konstantin trifft sich dort mit seinem Freund, dem ehemaligen Baggerfahrer und nun Angestellter des Museums Paul, als die beiden verdächtige Geräusche aus dem Münzkabinett hören, die Konstantin an die Zeit erinnern lassen vor einem Jahr, als er mit seinem Vater gerade an den Münzplatz gezogen war.
Danach taucht man mitten hinein in den Trubel am Münzplatz, lernt Konstantin und seinen Vater und die anderen Protagonisten kennen.
Albrecht Wagner lässt seine Figuren sehr lebendig werden durch die individuellen Geschichten, die er jedem auf den Leib geschrieben hat und die Besonderheiten - zum Beispiel Dialekt - die er ihnen mitgegeben hat. Für den recht geringen Umfang des Buches ist es erstaunlich wie viel Tiefe er seiner doch beachtlichen Anzahl an Haupt- und Nebencharakteren verliehen hat. Die Bewohner des Münzplatzes wachsen einem richtiggehend ans Herz, was nicht zuletzt der besonderen Familiengeschichte zuzuschreiben ist, von der der Autor erzählt.
Neben der einfach herzerwärmenden Botschaft von Freundschaften und Familie, ist das Buch aber auch sehr lehrreich, da man einiges an Wissen über die römische Zeit mitnimmt und auch äußerst spannend, denn tatsächlich wird bei der ganzen Suche ein Schatz gefunden und ein Geheimnis aufgedeckt. Es ist interessant und spannend der Handlung zu folgen, denn die Schicksale der Figuren sind geschickt miteinander verwoben und die beiden Konstantins teilen sich mehr als nur ihren Namen.
Die Illustrationen von Eberhard Mayer wirken teilweise leicht nostalgisch, was wunderbar in die Geschichte passt, die zwar nicht altmodisch oder veraltet oder angestaubt ist, sondern einfach mit Werten und Inhalten auskommt, die mich früher als Kind schon begeistern konnten. Hier wird ohne Effekthascherei oder Übertreibungen Spannung aufgebaut und Spaß und sehr spielerisch auch Wissen vermittelt. Im Vordergrund stehen die liebenswerten und in die Tiefe gehenden Charaktere und die Beziehungen, die sie miteinander verbinden.
Nicht nur Konstantin findet mehr als Gold - mit seiner Geschichte, und der der anderen Bewohner am Münzplatz, findet der Leser einen wahrhaftigen Schatz!