Die Mediengesellschaft ist über uns gekommen - unmerklich zunächst, dann aber stetig um sich greifend. Parallel dazu und nicht unabhängig davon ist der Konstruktivismus in die Denkstuben der Kommunikationswissenschaft eingezogen. Das hat zur Folge, dass alte Begriffe neu zu fassen sind, dass neue Realitäten zu definieren, aber noch nicht definiert sind, das komplexere Theorien für komplexere Themen gebraucht werden, aber noch nicht verfügbar sind. Ließ sich 1968 "Öffentlichkeit" noch empirisch herstellen, so ist deren schiere Definition heute bereits ein Problem. Hat die Wahrheit heute noch eine empirische Referenz und was wäre, wenn wir uns über Täuschung nicht (mehr) täuschen dürften? Der vorliegende Titel diskutiert auf unterschiedliche Weise solche Phänomene, die durch einen historischen Rückblick noch konturiert werden. Es zeigt sich: Eine komplexere Wirklichkeit fordert unnachsichtig ein neues, ein komplexeres Denken ein.
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