Die Konstruktionsgrammatik zielt als umfassende Sprachtheorie darauf ab, sämtliche sprachliche Erscheinungsformen unabhängig von ihrer Abstraktheit und Komplexität als Form-Bedeutungspaare zu erfassen. Dabei liegt der Fokus konstruktionsgrammatischer Studien primär auf morphologischen und syntaktischen Strukturen. Einheiten, die über die Satzgrenze hinausreichen, kommt bislang kaum Aufmerksamkeit zu. Dieser Forschungslücke nimmt sich der vorliegende Band an, indem er eine Bestandsaufnahme von Verbindungsmöglichkeiten zwischen Konstruktionsgrammatik und Textlinguistik präsentiert. Die Beiträge reflektieren aus theoretischer und empirischer Perspektive die Anwendbarkeit des Konstruktionsbegriffs auf textuelle Großformen wie Textsorten und Textmuster. Insgesamt leistet der Band einen Beitrag zur grundsätzlichen Frage, ob - und mit welchem Gewinn - sich Einheiten auf Textebene konstruktionsgrammatisch beschreiben und modellieren lassen.