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Der somatisch orientierte Pflegebedürftigkeitsbegriff hat ausgedient. Kognitive und kommunikative Defizite, die zu personeller Hilfe führen, gehören ebenfalls zur Pflegebedürftigkeit. Aber wie soll eine breiter gefasste Pflegebedürftigkeit begutachtet werden? Seit 2008 liegt ein standardisiertes Verfahren vor, das Neue Begutachtungsassessment (NBA). Pflegebedürftigkeit wird darin als quantitative Variable gemessen, von geringer bis schwerster Beeinträchtigung der Selbständigkeit. Quantifizierung setzt voraus, dass geprüft wurde, ob die Testwerte der Module summiert werden dürfen. Dies fand…mehr

Produktbeschreibung
Der somatisch orientierte Pflegebedürftigkeitsbegriff hat ausgedient. Kognitive und kommunikative Defizite, die zu personeller Hilfe führen, gehören ebenfalls zur Pflegebedürftigkeit. Aber wie soll eine breiter gefasste Pflegebedürftigkeit begutachtet werden? Seit 2008 liegt ein standardisiertes Verfahren vor, das Neue Begutachtungsassessment (NBA). Pflegebedürftigkeit wird darin als quantitative Variable gemessen, von geringer bis schwerster Beeinträchtigung der Selbständigkeit. Quantifizierung setzt voraus, dass geprüft wurde, ob die Testwerte der Module summiert werden dürfen. Dies fand nicht statt. Die vorliegende Studie untersucht mit konfirmatorischer Faktorenanalyse und Rasch-Modell die Eindimensionalität der ersten beiden Module des NBA, ¿Mobilität¿ und ¿Kognitive und kommunikative Fähigkeiten¿. Nur wenn alle Items ein und dasselbe Merkmal messen, dürfen die Testwerte summiert werden. Das Rasch-Modell zeigt die Schwächen auf. Es liegt zwar ein Ordinalskalenniveau vor, aber die Eindimensionalität ist verletzt. Zudem müssten die Items voneinander lokal stochastisch unabhängig sein: Wer keinen Positionswechsel im Bett durchführen kann, müsste dennoch Treppen steigen können. Das ist kaum möglich. Antwortmuster haben für Pflegebedarfspläne mehr Aussagekraft als Summenscores. Im Buch wird gezeigt, wie beide Module mit der latenten Klassenanalyse qualitativ interpretiert werden können. Dies gelingt in dichotomer Form: Menschen sind zeitlich orientiert und besitzen ihr Gedächtnis, oder sie haben beides verloren. Bei allen Menschen bleibt eine Fähigkeit lange erhalten, egal, zu welcher Klasse sie gehören. Sie können Personen aus dem näheren Umfeld erkennen. Eine Grundsatzfrage bleibt: Wie kann ein derart dynamisches Merkmal wie Pflegebedürftigkeit aussagekräftig gemessen werden?
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Autorenporträt
Dr. Sandra Bensch MScN, Diplom-Pflegepädagogin (FH), Krankenschwester, geb. 1976, promovierte am Lehrstuhl ¿Statistik und standardisierte Verfahren der Pflegeforschung¿ an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar zum Doctor rerum curae (Dr. rer. cur.). Ihre Forschungsschwerpunkte sind quantitative Messverfahren für Pflege(bildungs)phänomene. Als erfahrene Bewegungstrainerin interessiert sie besonders Erhalt und Entwicklung von Mobilität bei Menschen aller Altersgruppen. Sie ist an der Katholischen Hochschule Mainz für die Lehre in Pflegepraxis und Pflegedidaktik zuständig.