Die alltägliche Begegnung mit dem Fremden wird oft als eine Quelle der Verunsicherung gesehen - und als eine der Ursachen für Fremdenfeindlichkeit. Was aber, wenn das Gegenteil der Fall ist? Abseits der Diskussionen um Minaretthöhen stellt diese Studie anhand des konkreten Beispiels kleiner migrantengeführter Lebensmittelgeschäfte die Integrationsfrage dort, wo das Zusammenleben mit dem Fremden tagtäglich erprobt wird. Dabei wird von alltagspraktischem Wirtschaftshandeln auf lokaler Ebene ausgegangen und mittels ethnographischer Methoden schrittweise ein praktisches und theoretisches Verständnis der eigentlichen Problematik gewonnen. Diese zeigt sich hier weniger in kultureller Differenz als in der Aushandlung sozialer Rollen vor dem Hintergrund alltäglicher Praktiken des Einkaufs.
»[Everts appelliert] sowohl an die Wissenschaft als auch an die Kommunalpolitik, sich verstärkt mit der Thematik kleiner migrantengeführter Lebensmittelgeschäfte zu befassen und deren Bedeutung für 'das soziale Funktionieren von Stadt und Gesellschaft' nicht zu unterschätzen. Nach der Lektüre der differenzierten und präzisen Untersuchung, deren Autor wesentliche neue und relevante Erkenntnisse präsentiert, ist zu hoffen, dass dieser Appell gehört und umgesetzt wird.«
Katharina Pfannkuch, DAVO, 31 (2010) 20101122
Katharina Pfannkuch, DAVO, 31 (2010) 20101122