Welche Qualen ein Museumsbesucher erleidet, das weiß man erst, seit ein Museumsshop sie lindert: Hier kann man alles anfassen, kaufen und mit nach Hause nehmen; hier findet der Konsument nach der Geisterwelt des Unberührbaren und Unverkäuflichen ins wahre Leben zurück. Ist er dort glücklich? Das ist die Frage, der Walter Grasskamp in seinen zahlreichen Streifzügen durch die Warenwelt nachgeht. Auf ihnen portraitiert er Teetrinker und Zigarettenraucher, Sofabildbesitzer und Popmusikfans, Schmuckträger und Markenbekleidete im Verhältnis zu den Gütern, für die sie das Wertvollste geben, das sie haben, ihr Geld - es sei denn, sie gehören zu den Ladendieben, denen eine eigene Betrachtung gewidmet ist.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ein nicht zu kleiner Glücksfall, so kann man Fritz Göttlers Rezension entnehmen, ist dieser eher schmale Band über das Glück, das im Konsum liegt. Der Kunsthistoriker Grasskamp führt Kunst und Werbung via Blauer Reiter und lila Milkakuh zusammen, in einem Buch, so Göttler, "der Übergänge, der Passagen des Denkens und des Schreibens". Weniger analytisch als narrativ das Zentrum des Bandes: eine Erinnerung an das Kirmesglück der 50er Jahre. Nur eine kritische Bemerkung des Filmkritikers Göttler: vom Kino ist nicht die Rede in diesem Band.
© Perlentaucher Medien GmbH
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