Der Titel "Kontaminationen" drückt den Gesichtspunkt,unter dem hier der Einfluss antiker Vorstellungenauf unser Selbstverständnis dargestelltwerden soll, zutreffend aus. Kontaminationen sindVermischungen oder Verunreinigungen. Sie könnenschädlich sein, könnten aber auch hilfreich und nützlichsein, so dass ihr Fehlen einen Mangel darstellt.Bezieht man Kontaminationen auf die Wechselwirkungvon Kulturen, steht man vor demselbenProblem, so dass man sich fragen muss: Wie sehrhaben antike Vorstellungen unsere eigenen kontaminiertund verunreinigt, so dass wir, womöglichunbewusst, immer noch in falschen Zusammenhängendenken? Andererseits könnte aber auchdie Rückbesinnung auf antike Vorstellungen da,wo wir sie uns ersparen, manch schiefes Gedankenkonstruktund manche ungute Entwicklungberichtigen. Streng trennen lassen sich beide Problemenicht, dafür sind die Themen zu komplex,so dass sich in fast allen Texten beide Arten vonKontaminationen feststellen lassen.Wie kam Platon nach Florenz? Zur Neugeburt derPhilosophie in der Renaissance - Die kulturelleVielfalt des Mittelmeerraumes. Ein "klassisches"Thema und seine Aktualität - Orient und Okzident.Der metaphorische Gebrauch von Himmelsrichtungen- Menschenrechte und Menschenwürde.Die falsche Welt der rechten Vernunft - Kein Bedürfnisnach Erlösung. Überlegungen zur Figur desOknos - Von der Bibel zum Groschenroman. VomWandel der Erlösungsidee - Religion und Politik.Moderne und antike Demokratie - Naturbegriffund Freiheit. Antike und moderne Differenzen -Sprachbilder und Begriffe. Glaubenskriege um dieliterarische Form von Philosophie