Sprache gehört zu den wenigen Besitztümern, die man in ein anderes Land, eine andere Kultur mitnehmen kann. Aber bleibt sie dort die gleiche? Und was bedeutet es für eine_n Dichter_in, sich beim Schreiben in der Sprache und Kultur seiner Heimat zu bewegen, während diese von einer ganz anderen Alltagskultur umfasst wird. Wer liest und hört diese Gedichte? Wer versteht sie?Nach den Ereignissen in Iran im Jahr 1979 und im Zuge des Kriegs in Afghanistan sahen sich viele Lyriker_innen gezwungen, zu emigrieren, etliche wählten Europa als Zuflucht. Während einige von ihnen bereits anerkannt waren und…mehr
Sprache gehört zu den wenigen Besitztümern, die man in ein anderes Land, eine andere Kultur mitnehmen kann. Aber bleibt sie dort die gleiche? Und was bedeutet es für eine_n Dichter_in, sich beim Schreiben in der Sprache und Kultur seiner Heimat zu bewegen, während diese von einer ganz anderen Alltagskultur umfasst wird. Wer liest und hört diese Gedichte? Wer versteht sie?Nach den Ereignissen in Iran im Jahr 1979 und im Zuge des Kriegs in Afghanistan sahen sich viele Lyriker_innen gezwungen, zu emigrieren, etliche wählten Europa als Zuflucht. Während einige von ihnen bereits anerkannt waren und schon Bücher publiziert hatten, folgte ihnen eine jüngere Generation, die noch am Anfang ihres Schaffens stand und erst in Europa zu einer wichtigen Stimme der persischen Sprache wurde.Diese zweisprachige Anthologie versammelt erstmalig 35 der bekanntesten, im europäischen Exil lebenden und persisch dichtenden Lyriker_innen aus England, Schweden, Frankreich, Deutschland, Italien, Norwegen, der Schweiz, den Niederlanden und Tschechien. Es vereint verschiedene Generationen und Dichtungstraditionen von der klassischen, modernen und postmodernen bis zur experimentellen Poesie und umfasst die verschiedensten Themen von Liebesgedichten bis hin zu Politik und Feminismus. So bilden die in einer Sprache geschriebenen Gedichte einen vielstimmigen, bisher unerhörten Chor aus verschiedenen europäischen Ländern.
Daniela Danz, 1976 in Eisenach geboren, ist Autorin und promovierte Kunsthistorikerin. Sie studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Tübingen, Prag, Berlin, Leipzig und Halle. Seit 2009 lehrt sie an der Universität Hildesheim. Danz ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Sie erhielt u. a. den Deutschen Preis für Nature Writing 2019 und den Günter Kunert Literaturpreis 2021. Jüngste Veröffentlichungen von ihr sind Wildniß, Gedichte und Lange Fluchten, Roman.
Ali Abdollahi, 1968 in Birjand, Iran, geboren, ist Dichter, Übersetzer und Literaturkritiker. Er studierte Germanistik in Teheran und übersetzt vom Deutschen ins Persische - darunter Werke von u. a. Nietzsche, Heidegger, Rilke und Kafka. Abdullahi ist der iranische Partner von lyrikline.org im Haus für Poesie. Er lebt momentan als freier Schriftsteller in Berlin.
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