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Der vierte Roman Aldous Huxleys, 1928 erschienen, ist ein Schlüsselroman seiner Epoche In Huxleys satirischen Gesellschaftsbild der Zwanzigerjahre werden nicht nur die brillanten und frivolen Intellektuellen porträtiert, sondern auch der Frage nachgegangen, wie ein glückliches, gesundes Leben aussehen kann. Bei den Partys von Lady Tantamount feiern die schillerndsten Persönlichkeiten, an denen die moralischen Dilemmas ihrer Zeit offensichtlich werden. Marjorie hat ihre Familie verlassen, um mit Walter zu leben, Walter hingegen ist verliebt in die kaltherzige, verführerische Lucy. In…mehr

Produktbeschreibung
Der vierte Roman Aldous Huxleys, 1928 erschienen, ist ein Schlüsselroman seiner Epoche In Huxleys satirischen Gesellschaftsbild der Zwanzigerjahre werden nicht nur die brillanten und frivolen Intellektuellen porträtiert, sondern auch der Frage nachgegangen, wie ein glückliches, gesundes Leben aussehen kann. Bei den Partys von Lady Tantamount feiern die schillerndsten Persönlichkeiten, an denen die moralischen Dilemmas ihrer Zeit offensichtlich werden. Marjorie hat ihre Familie verlassen, um mit Walter zu leben, Walter hingegen ist verliebt in die kaltherzige, verführerische Lucy. In »Kontrapunkt des Lebens« werden D.H. Lawrence, Katherine Mansfield und Huxley selbst auf höchst vergnügliche Weise dargestellt.
Autorenporträt
Aldous Leonard Huxley, geboren 1894 in Godalming/Surrey, in Eton erzogen, studierte nach einer schweren Augenkrankheit englische Literatur in Oxford und war ab 1919 zunächst als Journalist und Theaterkritiker tätig. 1921 begann er mit der Veröffentlichung seines ersten Romans »Die Gesellschaft auf dem Lande« seine literarische Laufbahn. Von 1938 an lebte er in Kalifornien. Huxley starb 1963 in Hollywood.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.01.2018

NEUE TASCHENBÜCHER
In der Menagerie Londoner Salons -
Aldous Huxleys „Kontrapunkt des Lebens“
„Ein Roman der Ideen. Der Charakter einer jeden Figur muss soweit als möglich durch die Ideen angedeutet sein, deren Sprachrohr sie ist.“ Der Schriftsteller Philip Quarles notiert ein neues Vorhaben in sein Merkbuch. Er muss feststellen, dass kaum ein Mensch Ideen hat, die er ausdrücken könnte, weshalb sein Buch scheitern muss. Zum Glück ist er selbst nur eine Figur in einem solchen Roman.
Dessen Autor Aldous Huxley schaffte in seiner Gesellschaftssatire „Kontrapunkt des Lebens“ genau den Widerspruch, an dem sein Roman-Alter-Ego verzweifelt. 1928, vier Jahre vor Huxleys prophetischer Dystopie „Schöne neue Welt“, palavert sich eine ganze Menagerie von Aristokraten, Bohemiens und nymphomanen Millionenerbinnen in den Londoner Salons regelrecht um Kopf und Kragen. Viel wird geredet, wenig gesagt und dabei sehr viel über die Charaktere enthüllt. Jeder von ihnen vertritt ein ethisches, spirituelles oder politisches Dilemma, und Huxley montiert dieses Chaos der Weltanschauungen und Moralvorstellungen zu einem polyphonen Murmeln. Er entblößt so das kollektive und doch immer individuelle Leiden an der Moderne. Quarles Ehefrau Elinor verzweifelt etwa an dessen misanthropischem Überintellekt und wirft sich in die Arme eines Salonfaschisten. Dieser schwingt bei jeder Gelegenheit nationalistische Reden und wird von den sozialistischen Ansichten des Biologen Illdige kontrapunktiert, dessen Hass auf den Kapitalismus seiner Mäzene sich in bissigen Kommentaren ausdrückt.
Dem begnadeten Essayisten Huxley gelingt mit „Kontrapunkt des Lebens“ die Verschmelzung von Essay und Roman und so stilisiert er sein Alter Ego Quarles dann auch zum intellektuellen Superhirn und zynischen Chronisten seiner Zeit. Die Figuren bleiben zwar Projektionsflächen für Ideen und deren Parodien, doch schildert Huxley sie mit detailreichem Sarkasmus und legt ihnen ein solches gewitztes Gerede in den Mund, dass ihre Dialoge fernab von bloßer Sentenz einen unterhaltsamen Sog entwickeln. SOFIA GLASL
Aldous Huxley: Kontrapunkt des Lebens. Aus dem Englischen von Herberth E. Herlitschka, Piper Verlag, München 2017. 556 Seiten, 22 Euro.
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»Der Roman ist ein Leseerlebnis, das Augen öffnet und den Blick erweitert.« Wiener Zeitung 20181117