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Kontroversschriften sind so alt wie die Kirche selbst und welcher berühmte Kirchenvater oder -lehrer war kein Apologet? In der Kirchengeschichte haben aufkeimende Kontroversen immer eine Vertiefung der Glaubenslehre nach sich gezogen, indem die Christen durch äußere und innere Angriffe genötigt diese durch Beweise aus der Heiligen Schrift und der Tradition zu widerlegen und entkräften suchten. Dadurch wurde das seit jeher bestehende Glaubensgut mit der Zeit immer mehr konkretisiert und weiter ausgeformt. In diesem Sinne sind auch all unsere Glaubensbekenntnisse apologetischer Natur und die…mehr

Produktbeschreibung
Kontroversschriften sind so alt wie die Kirche selbst und welcher berühmte Kirchenvater oder -lehrer war kein Apologet? In der Kirchengeschichte haben aufkeimende Kontroversen immer eine Vertiefung der Glaubenslehre nach sich gezogen, indem die Christen durch äußere und innere Angriffe genötigt diese durch Beweise aus der Heiligen Schrift und der Tradition zu widerlegen und entkräften suchten. Dadurch wurde das seit jeher bestehende Glaubensgut mit der Zeit immer mehr konkretisiert und weiter ausgeformt. In diesem Sinne sind auch all unsere Glaubensbekenntnisse apologetischer Natur und die heute rein negative Sicht der Apologetik bedarf durchaus der Korrektur. Mit dem vorliegendem Kontrovers-Katechismus möchte der Verlag in der Reihe »Kleine historisch-katechetische Bibliothek« also nunmehr eine Sonderform aus der Fülle katechetischer Literatur neu herausgeben. Genau genommen handelt es sich bei dem vorliegenden Werk – der Zeit, dem Stil und der Autorenschaft nach – sogar um zwei Kontrovers-Katechismen. Der im ersten Teil abgedruckte entstammt der Feder des seinerzeit weit bekannten Jesuitenpaters Johann Jakob Scheffmacher (1668–1733). Dieser war Rektor des Jesuitenkollegiums in Straßburg und als Kanzelredner und Kontroversprediger sehr berühmt. Aus letzterer Tätigkeit erwuchs dann auch sein Kontrovers-Katechismus unter dem Namen »Licht in den Finsternissen, oder Wahrheit der katholischen Lehr’«. Dieser erfuhr bis ins 20. Jahrhundert immerhin 15 Auflagen und wird hier in einer durch einen unbekannten Priester der Diözese Straßburg überarbeiteten Fassung des ausgehenden 19. Jahrhunderts wiedergegeben. Selbiger unbekannte Straßburger Priester stellte auch den zweiten Teil dieses Katechismus als Ergänzung zusammen. Das Entstehen des Kontrovers-Katechismus verdankt sich insbesondere den noch lange nachwirkenden Erschütterungen durch die Reformation, sein zweiter Teil jedoch auch jenen der Aufklärung und des Kulturkampfes. Schon mit Rücksicht auf seine Entstehungszeit versteht sich, dass er in erster Linie apologetische Zwecke verfolgt und sich damals als Korrektiv der zumeist sehr einseitigen und verzerrten Darstellungen der katholischen Glaubenslehre durch protestantische Theologen und andere Freigeister verstanden wissen wollte. Daher verwundert es auch nicht, dass er sich der mangelhaften historischen Kenntnisse und dem falschen Verständnis der Materie durch seine Gegner durchaus polemisch zuwendet. Hier fällt aber ins Auge, dass diese Polemik je nach Persönlichkeit des Autors einmal feinsinniger oder gröber ausfallen kann und damit von unterschiedlicher Güte ist, wofür die beiden Teile dieses Katechismus ein gutes Beispiel abgeben. Freilich können sie hierin dem Meister der Polemik, Dr. Martin Luther, nicht im Entferntesten das Wasser reichen, wofür ja dessen unzählige Schriften und Pamphlete – man denke nur an die antipapistischen oder antijudaistischen Hetzschriften – genugsam Zeugnis abgeben. Und zu Recht fühlt man sich heutzutage von Luthers Grobschlächtigkeit, Fäkal- und Gossensprache abgestoßen, doch zugegebenerweise überspannt auch der unbekannte Autor des zweiten Teiles dieses Buches zuweilen den Bogen des rein sachlich-nüchternen Argumentierens. Jedoch sollten die Polemik und ihre Worthülsen nicht die Substanz der über Jahrhunderte geführten Kontroversen überdecken, denn gerade diese sachlich-theologischen Grundlagen besitzen durchaus auch heute noch ihren Wert. Und zwar nicht nur um rückblickend den historischen Kontext der damaligen Zeit näher zu beleuchten, sondern auch heute wäre ein Ringen um die Wahrheit durchaus wünschenswert, wo doch im zeitgenössischen ökumenischen Gespräch oft Relativismus und Indifferentismus vorherrschend geworden sind. Nicht im Ton, jedoch in der Substanz wären solche konfessionellen Auseinandersetzungen auch heute dringend notwendig.