Kann das Christentum dem Menschen des dritten Jahrtausends seine Bestimmung geben? Kann die Frohe Botschaft des Neuen Testaments noch immer bekehrend wirken? Hat uns metaphysische Theologie noch etwas zu sagen? Welche Vernunft entspricht der christlichen Offenbarung?
Die Arbeit untersucht das Verhältnis der Postmoderne, der nachmetaphysischen Moderne und der klassischen Metaphysik zur christlichen Offenbarung. Exemplarisch rücken dabei das Denken von Foucault, Nietzsche, Augustinus und Paulus in den Blick. Bei Foucault wird die christliche Bestimmung des Menschen gleich-gültig. Nietzsche verneint das paulinische "Wort vom Kreuz". Augustinus bejaht die christliche Offenbarung. Paulus wird in der Darstellung schließlich als der bestimmende Grund (archä, principium) aufgewiesen, auf den alle drei Denker in je eigentümlicher Weise bezogen sind. Im beginnenden nach-postmodernen Zeitalter, nach Vergleichgültigung, Verneinung und Bejahung, kann das Gedachte des Paulus erneut als rationaler Grund für eine "Zuwendung" zum Christentum freigelegt werden. Dabei bleiben Foucault, Nietzsche und Augustin wegweisend für eine gegenwärtige Hermeneutik des Paulus und letztlich des Neuen Testaments im Ganzen. Die theologische "Archäologie der Bestimmung des Menschen" beabsichtigt nichts Geringeres als eine methodisch neue Grundlegung der systematischen Theologie.
Der Autor:
Karlheinz Ruhstorfer, Dr. theol. habil., ist seit 1999 Wiss. Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik und Ökumene in Freiburg, 2002 Habilitation mit vorliegender Arbeit.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die Arbeit untersucht das Verhältnis der Postmoderne, der nachmetaphysischen Moderne und der klassischen Metaphysik zur christlichen Offenbarung. Exemplarisch rücken dabei das Denken von Foucault, Nietzsche, Augustinus und Paulus in den Blick. Bei Foucault wird die christliche Bestimmung des Menschen gleich-gültig. Nietzsche verneint das paulinische "Wort vom Kreuz". Augustinus bejaht die christliche Offenbarung. Paulus wird in der Darstellung schließlich als der bestimmende Grund (archä, principium) aufgewiesen, auf den alle drei Denker in je eigentümlicher Weise bezogen sind. Im beginnenden nach-postmodernen Zeitalter, nach Vergleichgültigung, Verneinung und Bejahung, kann das Gedachte des Paulus erneut als rationaler Grund für eine "Zuwendung" zum Christentum freigelegt werden. Dabei bleiben Foucault, Nietzsche und Augustin wegweisend für eine gegenwärtige Hermeneutik des Paulus und letztlich des Neuen Testaments im Ganzen. Die theologische "Archäologie der Bestimmung des Menschen" beabsichtigt nichts Geringeres als eine methodisch neue Grundlegung der systematischen Theologie.
Der Autor:
Karlheinz Ruhstorfer, Dr. theol. habil., ist seit 1999 Wiss. Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik und Ökumene in Freiburg, 2002 Habilitation mit vorliegender Arbeit.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Foucault, Nietzsche, Augustinus und Paulus? Eine seltsames Quartett, meint der "mim" zeichnende Rezensent. Und ein origineller Gedanke, der die vier in der sorgfältig argumentierten Habilitationsschrift von Karlheinz Ruhstorfer verbindet: Das paulinische Motiv der Bekehrung, das man ja nicht nur religiös, sonderen auch allgemeiner verstehen kann, "im Sinne einer radikalen Umkehr". Wenn es also, wie bei diesen vier Denkern, um die Wesensbestimmung des Menschen geht, dann hat man flugs eine Brücke von der Spätantike über die nihilistischen Kehrtwende Nietzsches zur Postmoderne geschlagen. Anerkennung!
© Perlentaucher Medien GmbH
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