Die Phänomene der Aufmerksamkeit und der Konzentration in Schule und Unterricht stehen in der Praxis seit geraumer Zeit im Mittelpunkt des Interesses von Eltern und Erziehern: Störungen der Konzentration werden immer häufiger beklagt, und fast immer wird eine sich ändernde Umwelt mit zunehmender Reizüberflutung als Hauptursache genannt. In der wissenschaftlichen Diskussion dagegen werden die Phänomene nur am Rande behandelt. Außerdem werden Ergebnisse aus der Konzentrationsforschung in der Praxis selten akzeptiert, weil den meisten Untersuchungen ein verkürzter Konzentrationsbegriff zugrunde liegt, der den komplexen Erfordernissen des Unterrichts kaum genügt. Diese Defizite möchte die vorliegende Abhandlung ausgleichen: Die Phänomene der Aufmerksamkeit und Konzentration werden in übergreifende Fragestellungen von Schul- und Unterrichtstheorien eingebettet. Zahlreiche Fragen, die sich aus der Diskussion ergeben, werden in einer empirischen Studie aufgegriffen.