Die prodemokratischen Proteste, die in einigen nordafrikanischen Ländern seit 2010 stattfinden, zeigen, dass insbesondere junge Menschen zunehmend aktiv für Politikwechsel eintreten. Ausgehend von der Annahme, dass es auch in Afrika südlich der Sahara zu einem Politikwechsel als Folge eines Generationenwechsels auf politischer Ebene kommen kann, untersucht die Arbeit Chancen und Risiken, die dieser potentielle Wechsel mit sich bringt. Es wird herausgearbeitet, dass es noch immer vielfältige Grenzen politischer Partizipation für junge Menschen gibt. Diese hängen nicht zuletzt mit den in afrikanischen Ländern weit verbreiteten Charakteristika politischer Praxis zusammen, die selbstbestimmtes und kritisches politisches Handeln junger Menschen erschweren. Gerade deshalb stehen junge PolitikerInnen in neopatrimonialistisch und gerontokratisch geprägten Gesellschaften vielfältigen Problemen gegenüber. Trotzdem zeichnet sich ansatzweise eine Trendwende ab. Die zunehmende Unzufriedenheitder Bevölkerung bezüglich anhaltend schlechter Lebensbedingungen und die wachsende Bedeutung junger PolitikerInnen führen dazu, dass sie als politische Akteure zunehmend ernstgenommen werden (müssen).