Rüstungsaltlasten haben dem anlaytisch arbeitenden Chemiker ein weites Betätigungsfeld eröffnet, weil das Gefährdungspotential für die Bevölkerung der betroffenen Regionen durch die Explosivstoffe sehr hoch ist. Durch deren Neben- und mikrobiellen Abbauprodukte mit ihren selten akut toxischen, aber oft carcionogenen, mutagenen oder teratogenen Eigenschaften sowie durch chemische Kampfstoffe ergeben sich weitere erhebliche Risiken. Die Gefährdung der Bevölkerung besteht insbesondere, weil die Herstellung von chemischen Produkten meist viel Brauchwasser erfordert und weite Bereiche der ehemaligen Explosiv- und Kampfstoffproduktionsstätten heute zivil genutzt werden. Schon aus Kostengründen sind chemische Analysen allein nicht geeignet, die Schadstoffverteilung oder Belastungsschwerpunkte auf großen Arealen zu erfassen. Der Autor hat deshalb ein multidisziplinäres Konzept zur Eingrenzung und Erkennung flächenhafter und objektbezogener Kontimination von Rüstungsaltlasten entwickelt, das e inen Schnelltest vor Ort und anschließend eine differenzierte Analytik der Proben im Labor vorsieht. Voraussetzung für die Beurteilung sind möglichst genaue Kenntnisse über Produktionsverfahren und -stätten von Sprengstoffen und die qualitative chemische Zusammensetzung der Proben. Alle zur Analyse von Boden- und Wasserproben auf Spreng- und Kampfstoffe eingesetzten Verfahren werden ausführlich beschrieben und an ausgewählten Beispielen falsifiziert. Eine umfangreiche Bibliographie rundet den Band ab.