Dieses Buch ist das Ergebnis einer Antrittsvorlesung eines Professors, die er vor der kenianischen Öffentlichkeit, Wissenschaftlern und Studenten gehalten hat. Es versucht, die Konzepte Frieden, Sicherheit und Entwicklung kritisch zu untersuchen. Dabei werden die Beziehungen zwischen den drei Konzepten, wenn überhaupt, aufgedeckt. Unter Frieden versteht man nicht nur die Abwesenheit von direkter und physischer Gewalt, sondern vor allem die Abwesenheit von struktureller Gewalt im Sinne von sozialer Gerechtigkeit und sozialem Zusammenhalt. Andererseits bedeutet Sicherheit nicht nur die Abwesenheit militärischer Bedrohungen der nationalen Kerninteressen eines Staates, sondern vor allem die Abwesenheit sozioökonomischer und politischer Bedrohungen der Interessen und des Wohlergehens von Einzelpersonen und Gemeinschaften. Entwicklung wird somit zum direkten Nebenprodukt und zur Gesamtsumme unserer Neukonzeption von Frieden und Sicherheit. Dieses Buch befasst sich daher thematisch mit der Bedeutung des Teilbereichs der Entwicklungspolitik, der den Einfluss politischer Variablen und Werte auf den gesamten Entwicklungsprozess beleuchtet. Solche Überlegungen sind für das Verständnis der Entwicklungsherausforderungen, -probleme und -chancen im Globalen Süden von großer Bedeutung.