Wilfried Eichhorn erträgt sein biederes Familienleben und seinen grauen Arbeitsalltag nach außen hin mit Gleichmut, doch in seinem Innern brodelt es. Als er der Geigerin Helene begegnet, beginnt für ihn ein neues Leben. Helene entführt den schüchternen Familienvater in die Welt der klassischen Musik, der Künstler und Intellektuellen. Er ist fasziniert; aber um alles "hinzuschmeißen" fehlt ihm doch der Mut. So beginnt er ein Doppelleben zwischen Werkskantine, Wohnküche, Konzertsaal und Künstlerfeten. Eine bittersüße Liebesgeschichte und zugleich eine Satire auf das kleinbürgerliche Leben.
"Witzig, bissig, geistreich!" (Mitteldeutsche Zeitung)
" ... ein Amüsement der Extraklasse!" (Freie Presse, Chemnitz)
"Witzig, bissig, geistreich!" (Mitteldeutsche Zeitung)
" ... ein Amüsement der Extraklasse!" (Freie Presse, Chemnitz)
"Er will ganz ruhig, sehr umsichtig, ohne Verachtung zeigen, wie die DDR-Gesellschaft wirklich und wahrhaftig funktionierte, was sie zusammenhielt und trennte - und da ist er großartig kenntnisreich bis ins kleinste Detail." Süddeutsche Zeitung
"Das Buch lässt die eigentlich längst vergessenen Lebensriten der Ostdeutschen noch mal Revue passieren, als das Ofenheizen Standard war, als der Trabi gepflegt wurde wie ein kleines Kind, wie die Beziehungswirtschaft die allgegenwärtigen Mängel aufs Normale reduzierte (wobei Rüb die Skurrilitäten herrlich herausarbeitet), wie und was die Leute vermutlich gedacht und gehofft haben (jeweils nicht allzu viel). Müsste eigentlich allen Besserwessis und Jammerossis zur Pflichtlektüre aufgegeben werden." rezensionen.at
"Rüb beschreibt mit verblüffend vertrauter Detailfülle und liebevoll ironischem Blick ein Provinzleben in der DDR der 80er und einen schüchternen Menschen, der in seiner Wahrnehmung viel subtiler ist als in seinen Äußerungen. Sein Roman wirkt wie ein nahezu vollständiges Mosaik aus ein Leben lang gesammelten Miniaturen. ´Das ist ja das Schöne, dass jemand, der schreibt, gar nicht planen kann, was der Literatur dienen könnte, sondern sich einfach einlassen muss auf Situationen´, erklärt der Autor den Spaß daran, die ´Lupe auf das zu halten, was andere anders oder gar nicht wahrgenommen haben´." Leipziger Volkszeitung
"Eine dezente Satire auf sehnsüchtiges Spießerleben, die DDR-Realität nacherzählt. Seltsam, dass man diese Buch über die achtziger Jahre schon beinahe wie einen historischen Roman lesen kann. Der sparsame Stil und die klare Figurenzeichnung überzeugen." Das Magazin
"Das besondere bei Rüb besteht darin, dass im Gegensatz zum traditionellen Künstlerroman ein Nicht-Musiker, genauer: ein Elektriker aus der DDR der 80er Jahre, Wilfried Eichhorn, im Zentrum der Handlung steht.
Der Autor, geboren 1952, Klavierlehrer in Weißenfels a. d. Unstrut, legt hier seinen ersten umfangreichen Text vor. Die Stubenfliege ist dabei Symbol, Leitmotiv und auch Metapher für den Protagonisten, in dessen Wohnzimmer ein solches Tierchen seit Jahren an der Troddel einer Lampe klebt und damit Langeweile und Eintönigkeit anzeigt. Ganz und gar nicht langweilig ist dagegen der Bereich des zweiten Begriffs des Buchtitel, Orchester. Mir scheint, dass die Zeitungskritiker sich irren, wenn sie bei diesem Roman nur die Erinnerungen an eine frühere Epoche als interessant ansehen. In einem österreichischen Blatt wird bemerkt, dass 'die große Form' vor diesem Hintergrund leide, in einem westdeutschen, dass das Buch 'kaum Futter für den Literaturkritiker, aber ein Fressen für die Soziologen' bedeute. Falsch.
Der Roman, übrigens konsequent im Präsens ausgeführt, bietet einen außergewöhnlichen Reichtum intelligenten. Innovativen, assoziationsreichen und witzigen Erzählens. Die gerät besonders fesselnd, wenn es um die Wahrnehmung von Musik durch einen vorerst nicht mit dieser Kunst Vertrauten geht. Der Autor schlüpft quasi in die Rolle des Laien und macht dessen Empfindungen hörbar, beispielsweise bei Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta und Mahlers Neunter.
An der Sprache Rübs wiederum faszinieren mich die Anleihen zwischen Literatur und Musik mit dem Ergebnis einer Diktion, die von Bildlichkeit bis zur Verschmelzung reicht.
Darüber, dass Rübs Roman von vielen Verlagen abgelehnt wurde, kann man nur den Kopf schütteln. Kompliment für den Verlag Reclam Leipzig, der 1992 Schlafes Bruder unter ähnlichen Voraussetzungen akzeptierte und nun die Stubenfliege herausbrachte." Das Orchester
"Das Buch lässt die eigentlich längst vergessenen Lebensriten der Ostdeutschen noch mal Revue passieren, als das Ofenheizen Standard war, als der Trabi gepflegt wurde wie ein kleines Kind, wie die Beziehungswirtschaft die allgegenwärtigen Mängel aufs Normale reduzierte (wobei Rüb die Skurrilitäten herrlich herausarbeitet), wie und was die Leute vermutlich gedacht und gehofft haben (jeweils nicht allzu viel). Müsste eigentlich allen Besserwessis und Jammerossis zur Pflichtlektüre aufgegeben werden." rezensionen.at
"Rüb beschreibt mit verblüffend vertrauter Detailfülle und liebevoll ironischem Blick ein Provinzleben in der DDR der 80er und einen schüchternen Menschen, der in seiner Wahrnehmung viel subtiler ist als in seinen Äußerungen. Sein Roman wirkt wie ein nahezu vollständiges Mosaik aus ein Leben lang gesammelten Miniaturen. ´Das ist ja das Schöne, dass jemand, der schreibt, gar nicht planen kann, was der Literatur dienen könnte, sondern sich einfach einlassen muss auf Situationen´, erklärt der Autor den Spaß daran, die ´Lupe auf das zu halten, was andere anders oder gar nicht wahrgenommen haben´." Leipziger Volkszeitung
"Eine dezente Satire auf sehnsüchtiges Spießerleben, die DDR-Realität nacherzählt. Seltsam, dass man diese Buch über die achtziger Jahre schon beinahe wie einen historischen Roman lesen kann. Der sparsame Stil und die klare Figurenzeichnung überzeugen." Das Magazin
"Das besondere bei Rüb besteht darin, dass im Gegensatz zum traditionellen Künstlerroman ein Nicht-Musiker, genauer: ein Elektriker aus der DDR der 80er Jahre, Wilfried Eichhorn, im Zentrum der Handlung steht.
Der Autor, geboren 1952, Klavierlehrer in Weißenfels a. d. Unstrut, legt hier seinen ersten umfangreichen Text vor. Die Stubenfliege ist dabei Symbol, Leitmotiv und auch Metapher für den Protagonisten, in dessen Wohnzimmer ein solches Tierchen seit Jahren an der Troddel einer Lampe klebt und damit Langeweile und Eintönigkeit anzeigt. Ganz und gar nicht langweilig ist dagegen der Bereich des zweiten Begriffs des Buchtitel, Orchester. Mir scheint, dass die Zeitungskritiker sich irren, wenn sie bei diesem Roman nur die Erinnerungen an eine frühere Epoche als interessant ansehen. In einem österreichischen Blatt wird bemerkt, dass 'die große Form' vor diesem Hintergrund leide, in einem westdeutschen, dass das Buch 'kaum Futter für den Literaturkritiker, aber ein Fressen für die Soziologen' bedeute. Falsch.
Der Roman, übrigens konsequent im Präsens ausgeführt, bietet einen außergewöhnlichen Reichtum intelligenten. Innovativen, assoziationsreichen und witzigen Erzählens. Die gerät besonders fesselnd, wenn es um die Wahrnehmung von Musik durch einen vorerst nicht mit dieser Kunst Vertrauten geht. Der Autor schlüpft quasi in die Rolle des Laien und macht dessen Empfindungen hörbar, beispielsweise bei Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta und Mahlers Neunter.
An der Sprache Rübs wiederum faszinieren mich die Anleihen zwischen Literatur und Musik mit dem Ergebnis einer Diktion, die von Bildlichkeit bis zur Verschmelzung reicht.
Darüber, dass Rübs Roman von vielen Verlagen abgelehnt wurde, kann man nur den Kopf schütteln. Kompliment für den Verlag Reclam Leipzig, der 1992 Schlafes Bruder unter ähnlichen Voraussetzungen akzeptierte und nun die Stubenfliege herausbrachte." Das Orchester
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Konrad Franke findet dieses Roman-Debüt vom soziologischen Standpunkt aus betrachtet sehr gelungen, auch wenn er meint, dass es für den "Literaturkritiker" nicht viel her gibt. Der Autor mache seine Hauptfigur, den Elektriker Wilfried, der seine Liebe zur ernsten Musik und zur Geigerin Helene entdeckt, zum "Vehikel", um die Funktionsweise der Gesellschaft in der DDR zu zeigen. Dass er das "ganz ruhig, sehr umsichtig, ohne Verachtung zu zeigen" tut, dafür erringt er das Lob des Rezensenten, der ihm erschöpfende Kenntnisse des Alltags der DDR-Gesellschaft attestiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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