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In Gallien beginnt im Jahre 314 n. Chr. eine Reihe von ca. 80 Konzilen bzw. Synoden, die bis zu jener Zeit (Ende 7., Anfang 8. Jahrhundert) andauert, als es im Land keine Metropoliten und daher niemanden mehr gab, der rechtens zu Synoden oder Konzilen hätte einladen können. Die Protokolle der Konzile, in chronologischer Reihenfolge dargestellt, machen uns vertraut mit den kirchlichen Rechtsstrukturen, mit den Bemühungen des Episkopates, kirchliche Disziplin und kirchliche Privilegien aufrecht zu erhalten, und mit seinem unermüdlichen Einsatz für den Bestand des kirchlichen Vermögens. In den…mehr

Produktbeschreibung
In Gallien beginnt im Jahre 314 n. Chr. eine Reihe von ca. 80 Konzilen bzw. Synoden, die bis zu jener Zeit (Ende 7., Anfang 8. Jahrhundert) andauert, als es im Land keine Metropoliten und daher niemanden mehr gab, der rechtens zu Synoden oder Konzilen hätte einladen können. Die Protokolle der Konzile, in chronologischer Reihenfolge dargestellt, machen uns vertraut mit den kirchlichen Rechtsstrukturen, mit den Bemühungen des Episkopates, kirchliche Disziplin und kirchliche Privilegien aufrecht zu erhalten, und mit seinem unermüdlichen Einsatz für den Bestand des kirchlichen Vermögens. In den Protokollen wird uns das unsägliche Leid der Menschen in den Wirren der Völkerwanderung vor Augen geführt, gegen das die Bischöfe als einzige Träger des sozialen Engagements auftraten. Wir erfahren durch die Konzile von den Grausamkeiten einer rauen und rohen Zeit, als Bischöfe und Priester von weltlichen Machthabern von den Altären fortgerissen, in Gefängnisse geworfen und vor weltliche und geistliche Richter gestellt wurden. Die Konzile und Synoden bieten uns so ein anschauliches Spiegelbild der gesellschaftlichen Zustände des Landes und ein getreues Sittenbild der jungen Kirche.
Wurden im 1. Teil der Arbeit die Organisationsstrukturen des Verhältnisses von Kirche und Staat in Gallien und die gallischen Konzile und Synoden in chronologischer Reihenfolge dargestellt, wird im 2. Teil in einer Art Zusammenschau auf wichtige Themenkreise im Lichte der gallischen Konzile und Synoden eingegangen und ihre Problematik erschlossen. Zunächst wird zwischen den Amtsträgern der Kirche differenziert und auf ihre Rechte und Pflichten eingegangen, wobei besonderer Wert auf die Darstellung der Zölibatsgesetze und der Enthaltsamkeitsbestimmungen der Kleriker der gallischen Kirche gelegt wird. Die Canones der Konzile und Synoden liefern uns ein getreues Sittenbild des Klerus im behandelten Zeitraum. Der Abschnitt über Mönche und Nonnen geht näher auf die Einhaltung der klösterlichen Disziplin und den klösterlichen Lebenswandel ein. In weiteren Abschnitten werden die Laien und die Lebensumstände der Menschen in Kirche, Staat und Gesellschaft beleuchtet und die gallische Liturgie dargestellt, soweit dies aus den Synoden erschlossen werden kann. Schließlich werden weitere wichtige Themen aufgegriffen. Dabei wird versucht, eine Verbindung herzustellen von damaligen Problemen zu heutigen Fragestellungen und Thematisierungen der kirchlichen Disziplin.
Autorenporträt
Der Autor: Josef Limmer, geboren 1927, studierte ab 1988 Katholische Theologie, fachtheologische Studienrichtung, an der Universität Salzburg. Er wurde 1996 Magister der Theologie und 1999 zum Doktor der Theologie promoviert.