Das Airline-Management befindet sich in einer scheinbar paradoxen Lage: Einerseits eröffnen die weltweiten Kooperationsbeziehungen enorme Potenziale zur Effizienzsteigerung. Andererseits bleibt die Ausschöpfung dieser Potenziale weit hinter den Erwartungen des Managements und insbesondere der Kapitalmärkte zurück. Die Diskrepanz zwischen Potenzialen und tatsächlichen Erfolgen aus Kooperationen ist die zentrale Herausforderung in der Führung und Steuerung von Airline-Kooperationen. Die Fähigkeit, Kooperations- und Integrationsprozesse effektiv voranzutreiben, wird somit zur entscheidenden Kompetenzen im Airline-Management. Die vorliegende Arbeit rekonstruiert Airline- Kooperationsprozesse mit Hilfe der Interaktionsökonomik und Spieltheorie als einen Ablauf sukzessiv überwundener Dilemmastrukturen. Dieses Muster dient als Denkwerkzeug zur Erklärung des Phänomens der Kooperationsbarrieren. Damit wird verdeutlicht, warum es im Verlauf von Kooperationen trotz intentionalen Handelns der Partner immer wieder zu nicht-intendierten Folgen kommt.