Wie gelingt gemeinsames Musizieren im Unterricht? Welche Prozesse begleiten die musikalische Interaktion zwischen SchülerInnen und Lehrpersonen auf der Mikroebene des Handelns? Und wie empfinden die Beteiligten das Musizieren?Mit dem Fokus auf das Phänomen der interpersonalen Koordination, der Angleichung individueller Handlungen beim Musizieren, untersucht diese Studie Musizierprozesse im instrumentalen Gruppenunterricht im Kontext von JeKi (Jedem Kind ein Instrument) sowie von Streicher- und Bläserklassenunterricht. Mittels Videographie und qualitativer Befragungen werden, angelehnt an das Forschungsverfahren der Grounded-Theory-Methodologie, Merkmale, Gelingensbedingungen und subjektive Wahrnehmungen von Koordination herausgearbeitet sowie die Bedeutung von koordiniertem Musizieren in der Lernsituation erörtert. Mit dem koordinativen Raum kristallisiert sich schließlich eine zentrale Kategorie heraus, mit deren Hilfe sich unterschiedliche Interaktionsräume und deren Auswirkungen auf koordinative Musizierprozesse kategorisieren lassen. Auf diese Weise eröffnet die Studie neue Perspektiven für das Nachdenken über und für die Gestaltung von unterrichtlichen Musiziersituationen.
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Insgesamt gibt die Arbeit einen interessanten Einblick in einen bislang in der musikpädagogischen Lehr-Lernforschung noch kaum thematisierten Bereich. Die differenzierte Beschreibung und reflektierte Begrifflichkeit öffnet eine Perspektive, die gleichermaßen für den didaktischen Gebrauch wie auch für die musikpädagogische Forschung fruchtbar ist. Die Studie ist klar und übersichtlich gestaltet [...] und sprachlich gut verständnlich auch für den wissenschaftlichen Laien dargestellt. Eine gewinnbringende Lektüre nicht nur für Instrumentalpädagogen. - Carl Parma, in: NMZ, 10/2019.