Ein Schüler Galileis war er gewesen, gemeinsam hatten sie den Himmel durchmustert. Und jetzt, 1629, berechnet Johannes Schreck, der eigentlich in China missionieren sollte, exakt eine Sonnenfinsternis und wird daraufhin vom Kaiser von China beauftragt, den chinesischen Kalender zu reformieren. Elf Monate später ist er tot. Musste er sterben, weil er Ideen ausplauderte, die in Rom von der Inquisition verfolgt wurden?
Schreck hatte den Jesuitenorden gleichsam als Exil gewählt, um den Scheiterhaufen Europas zu entkommen. Nun war er in China, im Gepäck hatte er Galileis Fernrohr und ein neues Weltverständnis, das kopernikanische Weltbild.
Farbig, anschaulich und kenntnisreich schildert Rainer-K. Langner eine friedliche Kollision von westlicher und östlicher Kultur. Und er erzählt ein faszinierendes Kapitel abendländischer Wissenschaftsgeschichte am Beginn des 17. Jahrhunderts.
Schreck hatte den Jesuitenorden gleichsam als Exil gewählt, um den Scheiterhaufen Europas zu entkommen. Nun war er in China, im Gepäck hatte er Galileis Fernrohr und ein neues Weltverständnis, das kopernikanische Weltbild.
Farbig, anschaulich und kenntnisreich schildert Rainer-K. Langner eine friedliche Kollision von westlicher und östlicher Kultur. Und er erzählt ein faszinierendes Kapitel abendländischer Wissenschaftsgeschichte am Beginn des 17. Jahrhunderts.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Ludger Lütkehaus hat offensichtlich großen Spaß an der Lektüre dieser Biografie des jesuitischen Missionars Johannes Schreck, der sich nicht nur seinem Orden verpflichtet fühlte, sondern auch wissenschaftlichen Ideen, die zu seiner Zeit als Ketzerei galten - auch wenn der Titel von Rainer-K. Langners Buch ihm etwas "reißerisch" erscheint. Doch die Biografie ist in Lütkehaus? Augen "gründlich recherchiert und spannend erzählt" und liefert so ein richtiges "Epochengemälde". Auch mit dem Umstand, dass die Quellenlage bisweilen etwas dünn ist und dementsprechend vieles Spekulation bleibt, geht Langner nach Meinung des Rezensenten recht souverän um. Er stellt seine "zahlreichen Hypothesen" mit der "gebotenen Distanz" auf - bis hin bis zu der Theorie, wie Schreck seinerzeit in China zu Tode gekommen ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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