Cover:
Das witzige Cover samt Titel hat mich sofort angesprochen. Der für Irland typische Schafskopf lugt vor dem Henkerstrick hervor und kaut entspannt auf einem vierblättrigem Kleeblatt herum.
Beste Gestaltung für ein humorvolles Buch.
Inhalt:
Der Alibi-Nachwuchsschriftsteller Karsten Kühne
reist für 6 Wochen nach Irland und hofft auf einen angenehmen, feuchtfröhlichen Aufenthalt. Luxus…mehrCover:
Das witzige Cover samt Titel hat mich sofort angesprochen. Der für Irland typische Schafskopf lugt vor dem Henkerstrick hervor und kaut entspannt auf einem vierblättrigem Kleeblatt herum.
Beste Gestaltung für ein humorvolles Buch.
Inhalt:
Der Alibi-Nachwuchsschriftsteller Karsten Kühne reist für 6 Wochen nach Irland und hofft auf einen angenehmen, feuchtfröhlichen Aufenthalt. Luxus und Guinness, mehr brauch Mann nicht.
Als er im Urlaubsland ankommt wird er schnell eines Besseren belehrt, denn dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Weder Verpflegung und Unterkunft entsprechen westlichen Standards noch gibt es Strom und Internet. Dieser zivilisatorische Supergau macht nicht nur Kühne, sondern auch den anderen Stipendiaten (Archäologen, Maler, Architekten usw.), die aus verschiedenen europäischen Staaten (Spanien, Italien, Deutschland usw.) stammen, zu schaffen. Das Stipendium seiner Ex-Freundin Sophie, für das er kurzfristig eingesprungen ist, alles außer gewöhnlich. Und der Veranstalter Seamus macht auch nichts mehr als leere Versprechungen. Die Geduld der Reisegäste wird stark strapaziert, Lebensmittel, Handyempfang, Post etc. sind Mangelware. Erste Gäste versuchen auf eigene Faust zurück in ihre Heimat zu reisen, aber bleiben spurlos verschwunden. Infolge arrangiert man sich mit den örtlichen Gegebenheiten. Doch Nahrungsmangel und die einstürzende Unterkunft, ein Landhaus aus dem 18. Jh. und ehemaliges Hotel, führen untereinander zu ungeahnten Reaktionen. Werden sich die Gäste zusammenraufen und dieser hinterwäldlerischen Hölle entfliehen können?
Meinung:
Es gefällt mir, dass es eingangs eine Übersicht aller Charaktere gibt. Auch die witzige, bisweilen sarkastische Sprache mag ich. Nichts wird beschönigt, sondern hygienische Zustände und gruppendynamische Prozesse werden dem Leser realistisch dargeboten. Was nervt ist die Gleichförmigkeit der Handlung. Katastrophe reiht sich an Katastrophe und wird stoisch ausgesessen. Karsten der einzige Nichtkünstler unter den Malern, Literaten etc. und arbeitsloser Junior Creative Executive Chief einer pleitegegangenen Internetfirma weint seiner Ex-Freundin nach und beginnt zugleich gegen Ende der Reise eine Affäre mit einer schwedischen Stipendiatin. Der 32-Jährige ist der perfekte Antiheld, der sich leider nicht weiterentwickelt, sondern "wahre Größe im unverdrossenen Scheitern" beweist. Leider musste ich mich trotz des flüssigen Schreibstils durch die 382 Seiten starke, vor sich hin plätschernde Story quälen. Ich hatte mir mehr erwartet, aber Figuren und Handlungsort blieben mir leider zu statisch. Auch die Episoden mit dem Hausgeist John oder mit dem toten Schweden im Kühlschrank haben es nicht rausgerissen. Zudem habe ich nur wenig über Irland erfahren.
Fazit:
Ein kurzweiliges, zeitweise humorvolles Buch, das inhaltlich dem Motto folgt: "Nichts ist so schlimm, dass es nicht noch schlimmer sein könnte."