Freiburg. Mathematikprofessor Ignaz Baer wird in seinem Haus ermordet aufgefunden. Schnell wird der Sohn des Ermordeten verdächtigt, doch es gibt Ungereimtheiten, die die Ermittler weitere Nachforschungen anstellen lassen.
Dann kommt die NSA ins Spiel und der Fall dreht sich. Brigadegeneral Cotta
berichtet von Baers Kontakten in den Mittleren Osten. Kurz darauf wird den Freiburger Ermittlern der…mehrFreiburg. Mathematikprofessor Ignaz Baer wird in seinem Haus ermordet aufgefunden. Schnell wird der Sohn des Ermordeten verdächtigt, doch es gibt Ungereimtheiten, die die Ermittler weitere Nachforschungen anstellen lassen.
Dann kommt die NSA ins Spiel und der Fall dreht sich. Brigadegeneral Cotta berichtet von Baers Kontakten in den Mittleren Osten. Kurz darauf wird den Freiburger Ermittlern der Fall entzogen…
Auch die 68-jährige Ursula Steiert wird tot aufgefunden. Sie scheint eines natürlichen Todes gestorben zu sein, doch ihre langjährige Ärztin hat Zweifel…
Ralf Kurz beginnt seinen Krimi „Kopf oder Zahl“ mit einem spannenden Prolog - der Leser bekommt die etwas wirren Gedanken von Ignaz Baer präsentiert, die diesem, nur wenige Sekunden vor seiner Ermordung, durch den Kopf gehen.
Im Folgenden lernt man die 28-jährige Kommissarin Anja Hill kennen. Anja steht kurz vor ihrem Wechsel vom Wirtschaftsdezernat zur Ermittlungsgruppe Gewaltverbrechen – eine Versetzung, die sie nicht wirklich glücklich macht, sind doch die Arbeitsmethoden bei den Ermittlungen so ganz anders, als sie es gewohnt ist. Anja hat in der neuen Abteilung keine Eingewöhnungszeit, gleich an ihrem ersten Tag bekommt sie es mit dem Mordfall Baer zu tun. Die mit reichlich kriminalistischem Spürsinn ausgestattete Kommissarin erweist sich als gelehrige Schülerin und bemüht sich von Anfang an, ihr neues Team tatkräftig zu unterstützen.
Genau wie Anja habe auch ich Kriminalhauptkommissar Bussard mit diesem Fall kennengelernt. Bussard ist mir sofort sympathisch. Er wird als etwas mürrisch und eigenbrötlerisch, aber auch als hervorragender Ermittler und verlässlicher Kollege beschrieben. Besonders gut hat mir die Art und Weise gefallen, wie Bussard Anja die Arbeit am Tatort erklärt. Er kehrt nicht den Chef raus, sondern erläutert, worauf sie achten muss und lässt sie dann selbstständig die Antworten finden.
Obwohl die Ermittlungen nach dem Fund der Leiche auf Hochtouren laufen und es schnell einen Verdächtigen gibt, scheint eine Lösung des Falls nicht in Sicht – schlimmer noch, plötzlich gibt es keinen Fall mehr für Bussards Team, denn nachdem die NSA sich eingeschaltet hat, übernimmt das BKA die Ermittlungen.
Ich konnte gut nachvollziehen, dass Bussard sich über die Anweisung, die Finger von dem Fall zu lassen, ärgert – der Eindruck, den ich in der ersten Hälfte des Krimis von ihm gewonnen habe, bestätigt sich hier: er denkt gar nicht daran, sich einfach so ausbooten zu lassen. Er wendet sich eigentlich nur zum Schein einem anderen Fall zu, macht dann aber eine überraschende Entdeckung.
Thema des Krimis ist die Mathematik, genauer gesagt, eines der größten ungelösten Probleme der Mathematik: die Riemannsche Vermutung. Welche weitreichenden Auswirkungen ein Beweis der Riemannschen Vermutung nach sich ziehen würde, hätte ich nie für möglich gehalten – aber es geht wie so oft um Geld, um sehr viel Geld.
Die mathematischen Inhalte in diesem Krimi werden einleuchtend und nachvollziehbar erklärt, so dass auch ich, als nur mäßig an höherer Mathematik Interessierte, den Erklärungen und Hintergründen gut folgen konnte.
„Kopf oder Zahl“ ist ein spannender Krimi, der den Leser nicht nur in die Welt der Mathematik entführt, sondern auch das dreiste Vorgehen der NSA aufzeigt.