Katharina wird mit der Diagnose Magersucht in eine Psychoklinik eingewiesen. Sie hat ihren Mann, die drei Kinder und ihren Beruf als Richterin hinter sich gelassen, um ihr inneres Chaos zu bewältigen. An die Diagnose glaubt sie nicht, im Gegenteil befürchtet sie, man könnte merken, dass sie gar kein Problem hat. Im Kennenlernen der anderen Patientinnen und Patienten, in den Gesprächen der Gruppen- und in der Einzeltherapie versucht sie, ihre Fassade einer selbstbewussten, erfolgreichen Frau aufrecht zu erhalten. Die Kämpfe, beim Essen den Schein zu wahren, bestimmen ihren Tag. Sie darf kein Gramm weiter abnehmen, um nicht ins Krankenhaus eingewiesen zu werden, und gleichzeitig gebietet ein innerer Zensor ihr, dass sie nicht zunehmen darf. Sie entdeckt in der Gruppentherapie beim Tanzen und Malen die Leichtigkeit und das Loslassen wieder, die ihr verloren gegangen waren. Zögerlich beginnt sie, die Nähe zu Mitpatienten zu suchen, wie dem Aufschneider Karsten und der scheinbar lebensfrohen, unangepassten Shainaba, und hofft, in ihr eine Freundin zu finden. Katharina lernt, dass sie erst verstehen muss, was mit ihr passiert ist, bevor sie wieder essen kann. Schließlich schafft sie es, in der Gruppe von dem Seitensprung zu erzählen, durch den sie sich im siebten Himmel fühlte, um dann bodenlos abzustürzen. In der Aufstellung ihrer Familie entdeckt sie ihre Zwillingsschwester wieder, die nur kurz lebte, wofür sie sich schuldig fühlt. So entsteht, auch durch das Miterleben der Dramatik der anderen, ein Puzzle an Einblicken ins Dunkel ihrer verdrängten Gefühle.