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In vier Schritten gelingt es der Autorin, die mehr als fünf Jahrtausende alte Kultur und wechselvolle Geschichte des »Landes der Morgenstille« einfühlsam vor Augen zu führen. Im ersten Abschnitt erhält der Leser Auskunft über den Ursprung des Landes, die geographische Lage der Halbinsel und über die Grundlagen der Schrift. Der zweite Abschnitt führt von schamanistischen Vorstellungen über den Buddhismus mit seinen Tempeln, zum Konfuzianismus und dem Ahnenkult. Im dritten Abschnitt werden die charakteristischen Merkmale der Architektur und der Gärten wie auch die mit der Natur verbundene…mehr

Produktbeschreibung
In vier Schritten gelingt es der Autorin, die mehr als fünf Jahrtausende alte Kultur und wechselvolle Geschichte des »Landes der Morgenstille« einfühlsam vor Augen zu führen. Im ersten Abschnitt erhält der Leser Auskunft über den Ursprung des Landes, die geographische Lage der Halbinsel und über die Grundlagen der Schrift. Der zweite Abschnitt führt von schamanistischen Vorstellungen über den Buddhismus mit seinen Tempeln, zum Konfuzianismus und dem Ahnenkult. Im dritten Abschnitt werden die charakteristischen Merkmale der Architektur und der Gärten wie auch die mit der Natur verbundene Lebensart der Koreaner erläutert. Das letzte Kapitel beschäftigt sich abschließend mit der rund 600 Jahre alten Hauptstadt des letzten koreanischen Königreichs Seoul und den traditionellen Wurzeln der heutigen Gesellschaft sowie den politischen Hoffnungen des nach wie vor geteilten Landes. In Aufnahmen von großer Ausdruckskraft wird die fernöstliche Faszination Koreas lebendig. Beeindruckend ist, mit welcher Sensibilität und Prägnanz der Bildautor, Wolfgang Fritz, die Atmosphäre des Landes und seiner Kultur erfaßt: Reizvolle Landschaften in ungeahnter Vielfalt, jahrhundertealte Kulturgüter und liebenswerte Menschen mit starker Bindung an Sitte und Tradition.
Autorenporträt
Dr. Jeong-hee Lee-Kalisch, Lehrbeauftragte an der Freien Universität Berlin, stammt aus einer angesehenen Literatenfamilie. Sie war federführend bei den bedeutenden Ausstellungen "Das Alte China (1994)" und "Korea - Die Alten Königreiche (1999)".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Himmlisch geraten und "in jedem Fall ein Erlebnis", findet ein mit "jei" zeichnender Rezensent diesen Korea-Band, als dessen große Themen er "Natur, Religion, Baukunst und die Metropole Seoul" nennt. Berauscht zeigt sich "jei" von den Naturbildern des Buches und dem Vexierspiel, dass sie für die Augen anstellen. Beeindruckt ist er von der dargestellten Multireligiosität des Landes. Übertrieben findet er lediglich die im Buch geschilderte "Wiedervereinigungssehnsucht" der Koreaner.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.2002

Vexierspiele aus Korea

So wie es das schöne Instrument der Luftgitarre gibt, so muß man auch Luftreisen unternehmen können: keine Reisen, die man nur mit den Mitteln der Phantasie unternimmt, sondern Unternehmungen, bei denen man etwas Neues und Fremdes sieht, ohne dort zu sein. Ein Film ist noch zu real, als daß man zum Abheben käme, die Phantasie jenen Schub erhielte, der einen tatsächlich dorthin bringt, wohin die Luftreise führen soll. Mit großen Bildbänden ist das anders. Sie können so überirdisch nah sein, daß man sich bei der Rückkehr am liebsten kneifen würde. Von dieser himmlischen Art ist der Band der Autorin Jeong-Hee Lee Kalisch und des Fotografen Wolfgang Fritz über Korea. Natur, Religion, Baukunst und die Metropole Seoul sind die Themen der großen Kapitel. Nicht zufällig beginnt der Band mit der Natur, die die merkwürdigsten Vexierspiele für unsere Augen anstellt. Mal glaubt man sich unterwegs im Land, als befände man sich im deutschen Mittelgebirge. Das Grün, die Berge, alles kommt uns irgendwie bekannt vor. Und dann plötzlich tauchen die Reisterrassen auf oder Bäume, deren Namen man nicht kennt, oder ein Tempel. Dann tritt ein, was Bertolt Brecht in anderem Zusammenhang den V-Effekt genannt hat. Die Landschaft wird genauso fremd wie das Land - das Kennenlernen kann beginnen. Es wird die Bedeutung des Bergs für die Koreaner unterstrichen, der in ungünstigen Zeiten nicht nur einen Rückzugsraum zum eigenen Schutz, sondern zugleich gewissermaßen spirituelles Asyl geboten hat. Die Gelehrten gingen dann in die Berge, kultivierten ihren Garten (so lautet bekanntlich auch der Ratschlag Voltaires am Ende von "Candide") und kümmerten sich nicht um die Wirren der Zeitläufte. Eine Haltung, die nichts mit Ängstlichkeit, sondern mit der Weisheit eines Beharrungsvermögens zu tun hat. Daß Korea ein multireligöses Land ist, fällt dem Besucher spätestens beim Blick auf die vielen Kirchen auf. Die christliche Religion ist verbreitet, aber am prägendsten scheint doch der Schamanismus zu sein, der die Mentalitäten wahrscheinlich sogar noch tiefer bestimmt hat als der Konfuzianismus. Korea ist ein geteiltes Land, und vielleicht übertreibt der Band die Wiedervereinigungssehnsucht der Koreaner ein wenig, denn aus wirtschaftlichen Gründen gibt es in der Bevölkerung auch Skepsis; man fürchtet um die Früchte einer großen Anstrengung, die vor allem der Metropole Seoul - auch davon zeugen die Fotos - im Guten wie im Schlechten anzusehen sind. Diese Luftreise ist in jedem Fall ein Erlebnis.

jei

"Korea" von Jeong-Hee Lee Kalisch (Text) und Wolfgang Fritz (Fotos). Hirmer Verlag, München 2002. 216 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 55 Euro. ISBN 3-7774-9350-3.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Das Verdienst von Lee-Kalisch ist es, die Gegensätze nicht ausdrücklich zum Thema ihrer vier Kapitel - Land und Leute, Religion, Baukunst und die südkoreanische Hauptstadt Seoul - gemacht zu haben; vielmehr vermitteln sie sich dem Leser ganz unaufdringlich [...]Die Farbfotos von Wolfgang Fritz, von Gärten und Seen, von Tempeln und Zeremonien, von Buddhisten, Konfuzianern und Schamanen, sind von berückender Schönheit. Und es geht von ihnen eine Stille aus, ähnlich den klaren und ruhigen Bildern, die der südkoreanische Regisseur Yong-Kyun Bae für seine filmische Meditation"Warum Bodhi-Darma nach Osten aufbrach?"gefunden hat." (Süddeutsche Zeitung)